Spindrift

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Seit ihrer Kindheit schlagen sich Arthie und Jin auf den Straßen von White Roaring gemeinsam durch. Jetzt führen sie ein Teehaus - zumindest tagsüber. Nachts schenken sie dort Blut für die Vampire aus. Ihre Spitzel finden Geheimnisse der Reichen und Adligen heraus und das ist es, wovon sie leben. Doch dann wird ihr Teehaus Spindrift bedroht. Der Widder, der maskierte Herrscher ihres Landes, will sie loswerden. Sie können das Spindrift und sich selbst nur retten, wenn ihnen ein Rechnungsbuch in die Hand fällt, mit dem sie den Widder erpressen können. Und dieses Buch befindet sich ausgerechnet in der schwer bewachten Hauptfestung der Vampire ...

Habe ich dieses Buch gelesen, weil ich mit Six of Crows geködert wurde? Na klar! Wurde ich enttäuscht? Aber sicher doch. Während SoC mit unglaublichen Charakteren und noch unglaublicheren Handlungen glänzt, hat man hier das Gefühl, etwas in der Art bei Wish bestellt zu haben. Die Charaktere sind so unglaublich charakterlos: Als würde man eine Fanfiction zu einer bereits bekannten Geschichte lesen und die Autorin ginge davon aus, dass man sie kennen müsste. Es dauert ewig, überhaupt einen Plan zum Einbruch zu erstellen und der eigentliche Einbruch ist dann in fünf Minuten abgehandelt. Es werden Lesenden Beziehungen direkt vor die Füße geworfen: Da, nimm hin. Die stehen jetzt aufeinander! Isso! Das Einzige, wo Feeling immerhin ansatzweise rüberkam war zwischen Jin und Flick, aber Arthie und dieses komische Dreieck? Was war das denn? Und dann bekam man am Ende noch wirklich seltsame Hintergrundgeschichten hingeworfen, ohne dass da etwas aufgebaut wurde. Und wenn ich noch einmal was von malvenfarbenen Haaren lesen muss ... Was soll das eigentlich sein? So komische lilagraue Haare wie von gewissen Omas? Außerdem hieß es doch immer, Arthie hätte dunkle Haut. Warum wird auf dem Cover eine Frau dargestellt, bei der ich niemals an PoC denken würde?

Jetzt wurde viel der Schreibstil gelobt, aber tatsächlich hatte ich gerade bei dem Schreibstil immer das Gefühl, dass er haarscharf an gutem Stil vorbeischlidderte. Sätze wie "Die Nacht wogte zwischen ihnen" oder "Er erhob sich und die Sonne goss seine Augen in gewürzten Honig" ließen mich eher stocken als weiterlesen. Alles in allem war mir das Ganze zu ausladend, aber gleichzeitig nicht ausführlich genug und ich bin nicht sicher, ob ich den 2. Teil unbedingt lesen muss. 2.5/5 Punkten.