Moderner Pathologie-Thriller
Michael Tsokos, den die meisten sicher aus seiner literarischen Zusammenarbeit mit Sebastian Fitzek (und einem Fernsehformat mit Jan Josef Liefers) kennen, legt hier den dritten Teil seiner offiziellen Krimireihe um den Gerichtsmediziner Paul Herzfeld vor. Wer die Vorgänger kennt, wird sicherlich erwartungsgemäß bedient, für den Gelegenheitsleser betreibt Tsokos aber entschieden zuviel Infodump, und das leider nicht sehr geschickt. Zu Beginn gibt es sehr viel anatomische Details aus der Gerichtsmedizin und ein etwas künstlich wirkendes Gespräch unter Kollegen, das einzig und allein der Auffrischung des Lesergedächtnisses in Bezug auf die vorangegangenen Fälle dienen soll. Danach tauchen wir direkt in den neuen Gesetzesverstoß ein (ein Bombenanschlag in einem Kieler Bordell), aber wirkliche Überraschungen bleiben bis hierhin aus. Routinierter Thriller, aber nichts, was länger im Gedächtnis bleiben würde. Massenware für den Massenmarkt.