Spannungsbogen fehlt

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martje Avatar

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“Abgetrennt”, geschrieben von Michale Tsokos, ist eine Fortführung der Herzfeld-Reihe. Der bekannte Rechtsmediziner sieht sich in diesem Thriller mit einem spannenden Fall konfrontiert, der es in sich hat.
Aus dem rechtsmedizinischen Institut in Kiel wurden Leichenteile gestohlen und an das zwielichtige “Epimitheus-Institut” gegeben, das damit angehenden Medizinstudent*innen einen anatomischen Einblick geben möchte.
Herzfeld selbst befasst sich mit diesem Institut und gerät dabei in das Visier von Hintermännern, die Nachforschungen über ihre Machenschaften nicht gebrauchen können.
Herzfeld gerät schließlich in gefährliche Situationen, dessen Ausgang ungewiss bleibt.
Darüber hinaus taucht ein verschwunden geglaubter Kollege, bzw. nun Erzfeind Herzfelds, auf und möchte sich an ihm rächen.
Wird Herzfeld seinen Gegnern entkommen und die Geschehnisse rund um die verschwundenen Leichenteile aufklären können? Und was hat der junge Sektionsassisent von Waldstamm mit alledem zu tun?
Ein durchaus spannendes Buch von Tsokos, welches die bestehenden Herzfeld-Thriller ergänzt. Allerdings gelingt meiner Meinung nach kein guter Spannungsbogen, sodass die ganze Geschichte über eher wenig passiert und sich am Ende in Form eines großen “Showdowns” alles entlädt. Auch sprachlich und erzählerisch hat mir der Thriller nicht zugesagt, bzw. finde ich das Buch für einen Thriller auch nicht spannend und gruselig/abstoßend genug. Das eingebrachte rechtsmedizinische Fachwissen vom Autor ist zwar interessant, aber an vielen Stellen auch nicht sinnvoll eingebracht, weshalb sich insgesamt für mich ein eher negativer Eindruck von “Abgetrennt” ergibt. Schade, denn die vorherigen Herzfeld-Thriller haben mir mehr zugesagt. Das Buch zeigt, dass alleine ein prominenter Autorenname noch keine guten Geschichten schreiben kann.