Klassischer Regionalkrimi

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
mrsroman Avatar

Von

Aufgrund der Leseprobe, die ich sehr ansprechend fand, hatte ich entsprechend hohe Erwartungen an den Fortgang der Geschichte.
Der römische Ermittler, der sich spontan entschließt, sich nach La Spezia versetzen zu lassen, obwohl bereits klar ist, dass seine Ehefrau ihren Gartenbaubetrieb nicht aufgeben würde, trifft bei seinem Neuanfang auf die quasi Hausbesetzerin Toni, die noch in der Immobilie seines verstorbenen Vaters wohnt, die er eigentlich alleine zu beziehen gedachte. Dieses erste Zusammentreffen des Römers mit der eher lässigen und undurchsichtigen Toni, die zunächst nichts von sich Preis gibt, versprach eine interessante Hintergrundgeschichte zu der eigentlichen Krimihandlung. Leider blieben aus meiner Sicht die mit Potential angelegten Charaktere zu blass und nicht überzeugend gezeichnet. Grassi als Ermittler benimmt sich bei Dienstantritt aus nicht nachzuvollziehenden Gründen arrogant, obwohl ihm dies bereits in Rom keine Freunde eingebracht hat; dazu tritt er seiner neuen Mitarbeiterin gleich auf die Füße, insgesamt wirkt er auf mich daher eher unsympathisch, auch die flachen Witze ändern daran nichts. Im weiteren Verlauf des Buches stellt er zwar seine Ermittlerfähigkeiten unter Beweis, wobei ihm jedoch auch der Zufall in die Karten spielt. Insgesamt hat mich jedoch seine Darstellung nicht überzeugt.
Die Krimihandlung besteht aus einem Tötungsdelikt, wobei die Tätersuche in klassischer Krimimanier erfolgt und handwerklich sicherlich gut gemacht ist, das Ergebnis der Ermittlungen war für mich allerdings nicht überraschend.Der Schreibstil des Autos ist zwar flüssig und gut lesbar, mein Interesse an einem weiteren Band, konnte er jedoch leider nicht wecken.