Neuanfang mit Mordermittlungen im Nordwesten Italiens

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
shiva2308 Avatar

Von

Gestaltung:
------------------
Das Klappenbrochur ist wunderschön mit dem Titelbild der Steilküste Liguriens und im hinteren Teil eine Karte, mit deren Hilfe man sich im Krimi zurechtfinden kann.

Inhalt:
------------------
Nachdem der Vater von Commisario Vito Grassi gestorben ist und ihm ein Haus in Levanto (Ligurien) vererbt hat, beschließt er, sich von Rom nach Ligurien versetzen zu lassen. Seine Kinder sind längst ausgezogen und mit seiner Ehe steht es nicht mehr besonders. Ein Neuanfang kann also nicht schaden, findet er. Außerdem hat er das Bedürfnis, seinem verstorbenen Vater auf diese Weise näher zu kommen, mit dem er in den letzten Jahren wenig Kontakt hatte.
Im Haus trifft er auf die zunächst schroffe und etwas jüngere Toni, die seinen Vater gekannt hat. Als ungewöhnliche WG raufen sich die beiden mit der Zeit zusammen. Nachdem sich Vito an seinem ersten Tag bei einem Leichfund in einem Tunnel einmischt und eine Woche später auf seinem Grundstück mit Toni über eine weitere Leiche stolpert, hat er bereits seine ersten Mordfälle zu lösen.

Mein Eindruck:
------------------
Der Anfang des Krimis war sehr gemächlich. Die Landschaft und die sonstigen Gegebenheiten werden langatmig beschrieben und der Leser taucht tief in die Gedanken und Trauergefühle des Commisario ein. Der Leichenfund im Tunnel scheint zunächst ein Unfall zu sein und der Fall nimmt erst so langsam Fahrt auf. Erst ab der Hälfte des Buches werden die Ermittlungen intensiver, die Verdachtsfälle verstärken sich und die Auflösung ist dann etwas anders, als anfangs vermutet.
Mit Vito bin ich nur bedingt warm geworden. Er ist nicht immer sehr empathisch seinen Mitmenschen gegenüber, die Zusammenarbeit gestaltet sich manchmal für seine Kollegen schwierig. Dennoch zeigt er im Verlauf des Romans Besserungen, sodass Hoffnung besteht. Immerhin folgt er seinem Bauchgefühl und stellt sich schützend vor die Personen, für die er Sympathie empfindet.
Insgesamt ist dies hier ein schöner, gemächlicher Krimi mit viel Urlaubsgefühl. Die Mordfälle haben mich jetzt nicht gefesselt, aber im wahren Leben sind diese ja auch nicht immer spektakulär. Es war mal ein etwas anderer Krimi. Für eine Prise Humor sorgt zuweilen der Lieder pfeifende Gerichtsmediziner Penza, dessen Auftreten für mich immer ein kleines Highlight war.
Trotz meiner mittelmäßigen Bewertung freue ich mich auf einen zweiten Teil und bin gespannt, wie es zwischen Vito und Toni weitergeht. Das Interview am Ende des Romans weckt hierfür jedenfalls die Neugierde!

Fazit:
------------------
Gemächlich verlaufender Krimi mit viel Dolce Vita vor der traumhaften Kulisse Liguriens