Solider Urlaubskrimi für das Italienfeeling zu Hause

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phoebe caulfield Avatar

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Commissario Vito Grassi erbt das Haus seines Vaters in Ligurien und entschließt sich, das trubelige Rom für das etwas provinziellere La Spezia zu verlassen. Und bereits an seinem ersten Arbeitstag stolpert er hinein in seinen ersten Fall.

Andrea Bonetto (das Pseudonym eines deutschen Lektors) versteht es, seine Leserschaft schnell und routiniert in den Bann der Geschichte zu ziehen. Das Geschriebene wirkt weder gedrechselt noch hochgeistig verstiegen. Die Figuren sind zwar nicht sonderlich vielschichtig ausgearbeitet, aber sie überzeugen und die „richtigen“ von ihnen wirken sympathisch. Lokalkolorit entsteht durch die Schilderungen bekannter italienischer Szenerien - wie z.B. die Szenen im Café und regelmäßig eingestreute bekannte italienischen Redewendungen oder Formulierungen. Als Leser_in fühlt man sich quasi an der Seite Grassis unterwegs in Ligurien.

Der Fall an sich: nun ja, ein groß-komplexes Meisterwerk an falschen Fährten, mit tiefenpsychologisch ausgestaltet Figuren und unerwarteten Wendungen, ist es nicht. Wer eine solide italienische Krimistimmung für ein paar Stunden im Sonnenstuhl oder auf dem Sofa sucht, wird nicht enttäuscht sein.