Nischenliteratur?

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thusnelda Avatar

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Als nigerianisches Mädchen, dazu noch mit den wildesten Haaren, die man sich vorstellen kann, fällt Onyeka mitten in London natürlich immer auf. Das ist ihr gar nicht recht. Zum Glück hat sie ihre Freundin Cheyenne, der das weniger auszumachen scheint und die immer zu ihr hält.
Eines Tages kommt es im Schwimmbad zu einem Zwischenfall, den sich die beiden Mädchen nicht erklären können – und plötzlich packt Onyekas Mutter ihre Sachen und reist mit ihrer Tochter nach Nigeria, um endlich Onyekas Vater wiederzufinden. Jahrelang hat sie nicht über ihn gesprochen und keinen Fuß auf nigerianischen Boden gesetzt. Onyekas Verwirrung wächst …
Das Lagos, in das sie nun kommen, mutet sehr futuristisch an und auch die Schule, die Onyeka nun besucht, verfügt über erstaunliche technische Möglichkeiten.
Interessant fand ich, dass ein Großteil der Geschichte in Nigeria stattfindet – einem Nigeria, das mit Hilfe von Sonnenenergie technologisch hoch entwickelt ist. Entsprechend haben die zentralen Personen selbstverständlich keine europäischen Wurzeln, was ebenfalls sehr interessant ist. (Wobei ich mein Kopfkino beim Lesen immer wieder anpassen muss – es ist wohl höchste Zeit dafür!) Dieses Buch steht in einer Lücke, die mir als weißer europäischer Leserin lange gar nicht bewusst war: es gibt immernoch kaum Kinderbücher mit nicht-weißen Protagonisten!
Ich bin sehr gespannt, wie Onyekas Geschichte weitergeht. Und ich freue mich darauf, auch über Nigeria mehr zu erfahren (ja, mir ist bewusst, dass es dort aktuell anders aussieht. Aber das hat mich vor 40 Jahren, als ich mit Jim Knopf China kennengelernt habe, auch nicht gestört).