Ein Leben zwischen Extremen

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Ein Leben zwischen Extremen


Dieses Leben lebt Wanda. Zusammen mit ihrer kleinen Tochter wohnt sie irgendwo in Berlin in einer Platte. Zwischen Trostlosigkeit und der eigenen Hoffnung auf ein besseres Leben. Denn Wanda will Schauspielerin werden. Doch dann bekommt sie eine Chance – eine Tür geht auf in eine Welt, die all das verspricht, was sie immer wollte.
Doch zu welchem Preis?
Wanda ist eine Figur, die mich lange nicht losgelassen hat. Wir lesen die Geschichte aus ihrem Blickwinkel. Oft hatte ich das Gefühl, dass es recht kalt und einsam in ihr ist. Sie lässt nicht viel an sich ran. Manche Nachbarn bekommen nicht einmal Namen. Sie sind am Ende zum Beispiel nur “Aylins Mama”
Der Roman erzählt von Sehnsüchten und verpassten Möglichkeiten, von der Frage, wie sehr unsere Herkunft uns festhält. Auch dann, wenn wir versuchen, sie hinter uns zu lassen. Wanda hat mich fasziniert. Sie ist kühl und distanziert und doch voller Hoffnungen, Sehnsucht und Liebe für ihre Tochter. Doch sie verheimlicht sie aber vor ihrem Date – weil sie Angst hat, dass er sie dann nicht mehr möchte? Nicht mehr attraktiv findet? Keine Mutter daten will?
Wandas Geschichte ist vermutlich ein Bild für viele Träume der Menschen. Was kann ich geben? Und was macht es am Ende mit mir?
Das Buch legt an manchen Stellen ein ziemliches Tempo ein, um später wieder melancholisch zu werden. Mal hart und direkt, mal leise und nachdenklich. Und sie stellt die großen Fragen: Wie weit soll man für seine Träume gehen? Wann ist es Zeit, sie loszulassen? Und was, wenn das Glück längst da ist – nur nicht in der Form, die wir uns vorgestellt haben?
Ein Roman, der gleichzeitig weh tut und Hoffnung macht. Rau, zärtlich und ungeschönt ehrlich.


ISBN: 978-3446282780
Umfang: 224 Seiten
Autorin: Sara Gmuer
Verlag: Hanser
Erscheinungsdatum: 18.02.2025