Eine Wucht von einem Buch. Für Fans von Lisa Roy und Caroline Wahl.

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Wanda ist voller unerfüllter Träume. Gemeinsam mit ihrer Tochter Karlie lebt sie im 18. Stock einer Berliner Platte. Das Haus ist heruntergewohnt und im Treppenhaus verpasst man, wenn man Pech hat, das ganze Leben. Eigentlich möchte sie schauspielern, aufgrund der Unvereinbarkeit von Mutterschaft und den Arbeitszeiten hatte sie aber schon lange keinen Job mehr. Dann bietet sich plötzlich eine Gelegenheit, die sie nicht ablehnen kann. Wird sich ihr Leben endlich zum Besseren ändern? Oder muss Wanda feststellen, dass es im 18. Stock doch am schönsten ist?

In rauem Ton erzählt Sara Gmuer auf knapp 250 Seiten von einem Leben voller Träume und Schicksalsschläge. Mit klarer Sprache zeichnet sie das Bild einer starken Frau, die immer nur einstecken muss. Ich war von Anfang an begeistert, habe mit Wanda mitgefiebert und -gelitten. Ich habe mich teilweise sogar gefragt, wie viele negative Wendungen das Leben für eine Person eigentlich haben kann. Aber nicht nur Wanda hat die Autorin wunderbar geschrieben, auch die vielen Nebenfiguren machen das Buch zu dem, das es ist. Es geht um Armut, „Verkeinbarkeit“ (Unvereinbarkeit von Mutterschaft und Karriere), um die Suche und den Wunsch nach einem besseren Leben, um Widerstände, Klassismus, um ignorante Männer und – unerwarteterweise – um Glaube. Die Sprache ist flüssig und sehr deskriptiv, Die Story anders, als zunächst von mir erwartet. Für mich persönlich ein Pageturner und ein ganz großes Highlight!