Feminismus kann auch unterhaltsam sein

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turbulenzen_und_so Avatar

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Was für ein Trip. Es begann lustig und flapsig und ich dachte, das wir wieder eine seichte Kost, die mal eben schnell weglese. Schnell gelesen hab ich das Buch. Weg aus meinem Kop ist es nicht und trotz des leichten, extrem flüssigen Schreibstils ist es alles andere aber nicht seicht.

Es beginnt doch so gut. Eine große Chance auf eine Filmrolle, eine funktionierende Hausgemeinschaft, ein perfektes Mutter-Tochter-Gespann. Aber bei den meisten verläuft das Leben eben nicht in geradlinigen Konfetti regnenden Bahnen.
So auch nicht bei Wanda. Ein Schicksalsschlag wirft sie kurzfristig aus der Bahn und raus aus dem lang ersehnten Engagement.

Aber unverhofft kommt nach Regen Sonne und mit ihr neue Perspektiven in Liebe und Job. Die Auf und Abs wechseln sich rasant ab in diesem Buch, wobei es irgendwann nur noch abwärts geht. Mit Wandas Leben, nicht mit der Qualität des Buches. Das ist weiterhin so unterhaltsam, dass ich es nicht weglegen konnte. Wobei es unterhaltsam nicht richtig trifft. Glück und Leid liegen so nah beieinander und manchmal ist das ganze Glück weg, von einem Moment auf den anderen. Übrig bleibt nur das Leid.

Ichhabe mit Wanda mitgelitten und sie manches Mal verflucht. Einige Entscheidungen habe ich stark hinterfragt und bin mit auch im Nachhinein nicht sicher, ob ich das verzeihen kann. (Achtung Spoiler: schlafendes Kind allein lassen). Und dann habe ich mich aber gefragt, wie weit kann man noch sinken? Wann hört das auf? Wann kommt die Rettung?

Ob die kommt, müsst ihr schon selbst lesen. Trotz der Dramen im Buch, ist die Geschichte irgendwie doch eine leichte Lektüre. Sie ist nie drüber, nie albern mit Charakteren, die sind wie Berlin - schnodderig, aber authentisch.