Wanda und Karlie
Achtzehnter Stock – Sara Gmuer
Wanda lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock einer Berliner Plattenbausiedlung. Die Lebenssituation wird sehr anschaulich beschrieben und wie ich als absolutes Landei mir das so vorstelle, auch sehr authentisch.
Gerade der Anfang konnte mich gleich fesseln, denn Karlie wird ernsthaft krank und muss ins Krankenhaus. Wanda findet sich wieder zwischen der Sorge um ihre Tochter und diversen Verpflichtungen, die sie nicht wahrnehmen kann, da sie bei Karlie bleiben muss. Das Geld ist knapp und die Aufträge als angehende Schauspielerin rar. Auch hier gerät sie ständig in die Zerreißprobe zwischen Mutterschaft und Job. Gerade auch die Schattenseiten der Medienwelt, der Reichen und Schönen, werden sehr gut dargestellt. Mir persönlich erschließt sich allerdings nicht, warum Wanda sich und ihre Tochter nicht zumindest übergangsweise mit einfachen Jobs über Wasser hält. Generell ist sie eine etwas blauäugige Person, die von ihren Träumen und der Hand im Mund lebt. Dass sie ihrer Selbstverwirklichung doch noch ein Stück näherkommt, hat viel mit Glück zu tun.
Die zeitliche Einordnung während der Corona-Pandemie mochte ich überhaupt nicht. Masken- wie Impffrage wurden meiner Meinung nach bereits genug diskutiert und werden auch eher unbefriedigend teilweise in Nebensätzen angerissen. Das hätte ich hier nicht gebraucht, insbesondere da es auch keinerlei Mehrwert bringt.
Der Erzählstil ist sehr eingängig und flüssig – der Plauderton einer jungen Frau und Mutter. Auf jeden Fall ist diese Geschichte sehr unterhaltsam, allerdings auch etwas oberflächlich. Viele plakative Sätze, die tatsächlich manchmal wunderbar sind. Dann aber auch wieder Allgemeinplätze, zum Augen verdrehen. („Kinder mögen…, Kinder wollen nicht…“)
Irgendwie soll diese Geschichte so etwas wie den American Dream verkörpern: auch im achtzehnten Stock eines Plattenbaus kann man am Ende noch entdeckt werden und die ganz große Karriere machen. Wanda ist mir da zu lahmarschig unterwegs – vom Ärmel hochkrempelnden Tellerwäscher ist da wenig zu spüren.
Insgesamt ein schnell lesbarer, unterhaltsamer Roman, der durchaus seine guten Momente hat, mich aber dennoch nicht ganz erreicht hat.
3 Sterne
Wanda lebt mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock einer Berliner Plattenbausiedlung. Die Lebenssituation wird sehr anschaulich beschrieben und wie ich als absolutes Landei mir das so vorstelle, auch sehr authentisch.
Gerade der Anfang konnte mich gleich fesseln, denn Karlie wird ernsthaft krank und muss ins Krankenhaus. Wanda findet sich wieder zwischen der Sorge um ihre Tochter und diversen Verpflichtungen, die sie nicht wahrnehmen kann, da sie bei Karlie bleiben muss. Das Geld ist knapp und die Aufträge als angehende Schauspielerin rar. Auch hier gerät sie ständig in die Zerreißprobe zwischen Mutterschaft und Job. Gerade auch die Schattenseiten der Medienwelt, der Reichen und Schönen, werden sehr gut dargestellt. Mir persönlich erschließt sich allerdings nicht, warum Wanda sich und ihre Tochter nicht zumindest übergangsweise mit einfachen Jobs über Wasser hält. Generell ist sie eine etwas blauäugige Person, die von ihren Träumen und der Hand im Mund lebt. Dass sie ihrer Selbstverwirklichung doch noch ein Stück näherkommt, hat viel mit Glück zu tun.
Die zeitliche Einordnung während der Corona-Pandemie mochte ich überhaupt nicht. Masken- wie Impffrage wurden meiner Meinung nach bereits genug diskutiert und werden auch eher unbefriedigend teilweise in Nebensätzen angerissen. Das hätte ich hier nicht gebraucht, insbesondere da es auch keinerlei Mehrwert bringt.
Der Erzählstil ist sehr eingängig und flüssig – der Plauderton einer jungen Frau und Mutter. Auf jeden Fall ist diese Geschichte sehr unterhaltsam, allerdings auch etwas oberflächlich. Viele plakative Sätze, die tatsächlich manchmal wunderbar sind. Dann aber auch wieder Allgemeinplätze, zum Augen verdrehen. („Kinder mögen…, Kinder wollen nicht…“)
Irgendwie soll diese Geschichte so etwas wie den American Dream verkörpern: auch im achtzehnten Stock eines Plattenbaus kann man am Ende noch entdeckt werden und die ganz große Karriere machen. Wanda ist mir da zu lahmarschig unterwegs – vom Ärmel hochkrempelnden Tellerwäscher ist da wenig zu spüren.
Insgesamt ein schnell lesbarer, unterhaltsamer Roman, der durchaus seine guten Momente hat, mich aber dennoch nicht ganz erreicht hat.
3 Sterne