Ada

Ada - Einfühlsames Porträt einer komplexen Frau auf der Suche nach sich selbst

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minjo Avatar

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Ehrlich gesagt war es eher das Cover als der Name des Autors, dass mich "gecatcht" hat. Dieser eindringliche Blick einer geheimnisvollen, hübschen jungen Frau hat mich neugierig auf "Ada" gemacht - um wen und was geht es hier?

Es geht um Ada, die im Alter von 9 Jahren mit ihrer Mutter aus Argentinien zurück in ein Berlin kommt, welches gerade durch eine Mauer Mauer geteilt wurde. Sie hat eine schwierige Kindheit - was einen nicht wundert, denn es war ja auch eine schwierige Zeit - und muss sich auch in Berlin erst einmal zurechtfinden.
Das scheint ihr auch als heranwachsende junge Frau und als Erwachsene nicht leichtzufallen: sie schlittert durch einige Beziehungen und Ehen und bricht mit ihrer Familie. Doch sie möchte den Kontakt wieder aufnehmen und besucht am Tag des Mauerfalls eine Vorstellung ihres Bruders und beginnt auch eine Therapie....

Schon der erste Absatz ging mir unter die Haut mit Sätzen, die etwas in mir bewegten wie "Von Trennung zu Trennung ging ich mir mehr verloren" oder "erscheinen wir nicht am meisten, was wir am wenigsten sind?" Bereits die LP lässt erkennen, dass der Autor tiefgründig und sensibel über seine Protagonistin erzählt. Sein Schreibstil gefällt mir sehr gut, auch wenn ich an einigen Stellen der LP etwas verwirrt war und aufpassen musste, um was es eigentlich wirklich ging.
Christian Berkel kenne ich als Schauspieler und als Stimme einiger Hörbücher - gelesen habe ich bisher nichts von ihm, bin mir nun aber relativ sicher, dass er auch das gut kann.

Es ist sicher keine leichte Kost für zwischendurch, aber ich würde Ada gerne näher kennenlernen und würde mich sehr über dieses Buch freuen!