Ada

Ada - eine überzeugende Erzählung

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bea20 Avatar

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Nach dem Debütroman „Der Apfelbaum“ habe ich nun mit Begeisterung die Erzählung von Ada gelesen. Der Schreibstil von Christian Berkel ist großartig. Die Sprache ist bildhaft, nicht gestelzt und absolut überzeugend. Ich habe den Roman nahezu verschlungen, - die Romanfigur Ada war mir sehr nah und ich habe mit ihr gefühlt.

Christian Berkel versteht es, mitreißend und klug zu erzählen. Das Leben einer rastlosen Frau, die endlich Ruhe finden und ankommen will, geprägt durch vermeintlich kaltherzige Eltern, deren Schweigen, Traumata und Verdrängen der Kriegserlebnisse, wird in facettenreichen Rückblenden geschildert. Sowohl katholisch als auch jüdisch, deutsch und argentinisch, mit einer jahrzehntelangen Wand aus Schweigen zwischen sich und ihren Eltern, durchlebt der Leser mit ihr die Wirtschaftswunderjahre, die 68er-Bewegung und ihre sehnsuchtsvolle Suche nach familiärer Geborgenheit und Identität.

Christian Berkel ist es gelungen, alle beschriebenen Figuren mit Leben zu füllen, so dass das Lesen nie anstrengend, sondern kurzweilig und mitreißend war. Ich freue mich schon auf seinen nächsten Roman!