Ada

Adas Lebensgeschichte

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petral. Avatar

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Ada wird 1945 geboren und die ersten Jahre ihres Lebens verbringt sie mit ihrer jüdischen Mutter Sala in Argentinien. Als Ada fast 10 Jahre alt ist, kommen die beiden zurück nach Deutschland und Ada lernt auch endlich ihren Vater kennen (obwohl sie nie sicher ist, ob er überhaupt ihr richtiger Vater ist).
Endlich hat sie eine ganz normale Familie, wie sie sich das immer schon gewünscht hatte. Doch leider bekommt sie in dieser Familie keine echte Geborgenheit , denn die Eltern sind beide nicht sehr liebevoll. Der Vater , ein Arzt arbeitet immerzu und ist selten zuhause und die Mutter, die als Jüdin eine schlimme Vergangenheit hat und die auch noch ständig ihrer großen Liebe nachtrauert, hat immer wieder depressive Phasen, in denen man sie mit Samthandschuhen anfassen muss. Für Ada eine schwierige Situation, vor allem, weil sie so viele Fragen hat, die sie aber leider keinem stellen kann, weil einfach nicht über die Vergangenheit gesprochen werden darf. Als Ada dann auch noch ein Geschwisterchen bekommt, das "Goldkind" ihrer Eltern, wird es ganz einsam für das Mädchen. Trotz dieser schwierigen Kindheit gelingt es Ada allerdings, sich zu einer starken Frau zu entwickeln und auch wenn es in ihrem Leben nicht gerade wenige Probleme und Schwierigkeiten gibt, schafft sie es immer wieder, weiterzugehen und sich nicht unterkriegen zu lassen.

Ich kenne den Vorgänger "Der Apfelbaum" von Christian Berkel, nicht , aber ich denke, das ist auch nicht dringend nötig, um "Ada" zu verstehen, denn es handelt sich um eine in sich abgeschlossene Geschichte. Der Schreibstil gefiel mir sehr gut und das Leben von Ada war sehr fesselnd beschrieben. Ich hatte oft Mitleid mit dem Mädchen, weil ihre Kindheit so einsam und lieblos war, doch sicher ging es zu der damaligen Zeit leider vielen Kindern so, dass man ihre Sorgen und Ängste nicht wirklich ernstnahm und dachte, ihnen noch einen Gefallen zu tun, indem man die schlimmen Vorkommnisse im Krieg einfach verdrängte und keine Fragen darüber beantwortet wurden.

Ein Buch, das ich auf jeden Fall empfehlen würde, auch, wenn ich mir einige interessante Passagen etwas ausführlicher gewünscht hätte.