Ada

Adas Suche nach sich selbst

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herzchen.65 Avatar

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Christian Berkels "Der Apfelbaum" habe ich sehr gern gelesen. Ich wollte nun unbedingt wissen wie diese sehr persönliche Geschichte weitergeht. Ada kehrt mit ihrer jüdischen Mutter Sala nach Berlin zurück. Einst in Leipzig geboren, aus dem Nachkriegsdeutschland nach Argentinien geflohen und vaterlos aufgewachsen, versucht sich Ada nun wieder in ihrer fremden Heimat, deren Sprache sie nicht spricht, zu finden. Sie lernt nun endlich ihren Vater kennen, doch glücklich wird sie nicht. Über zu vieles wird nicht gesprochen, erst recht nicht mit ihr. Als sie dann noch einen kleinen Bruder bekommt, quält sie sich noch mehr, sie rebelliert und ihre Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit wächst.
Der Autor erzählt sehr eindrücklich von der Zeit der 50er und 60er Jahre im Wirtschaftswunderland Deutschland und von den Problem des Schweigens zwischen den Generationen. Ada hat mich mit ihrem Handeln oft sehr gefordert. Sie ist nicht immer ganz leicht sie zu verstehen und doch ist sie mir sehr ans Herz gewachsen. Das Buch lässt sich locker und leicht lesen. Die vielen Bilder aus der Zeit des Umbruchs, die vielen realen Ereignisse und die Schilderung über die Suche nach sich und die Hoffnung endlich anzukommen haben mich dabei sehr beeindruckt und mich an die Geschichte meiner Familie denken lassen. Christian Berkel ist für mich ein großer Erzähler und freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil.