Ada

Das großes Schweigen der Kriegsgeneration

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Aus der Ich-Perspektive erzählt Ada ihre autofiktionale Geschichte. Bei Ada handelt es sich um den Bruder Peter des Autors. Leider habe ich „Der Apfelbaum“ nicht gelesen, wusste auch nicht, dass „Ada“ eigentlich dessen Fortsetzung ist.

Der Roman beginnt mit dem Mauerfall in Deutschland, jedoch umfasst er hauptsächlich die 1950er und 1960er Jahre. Einem Therapeuten erzählt die erwachsene Ada ihre Geschichte über ihre dysfunktionale Familie, die von Schweigen geprägt war.

1945 kam Ada in Leipzig auf die Welt, als Tochter einer Halbjüdin. Kurz darauf verlassen die beiden Deutschland und gehen Buenos Aires, kehren jedoch nach neun Jahren wieder zurück. Ada spricht nicht Deutsch, kann sich auch sonst nicht mit dem kalten Klima und dem Land anfreunden. Ihre Mutter heiratet Otto, jenen Mann, den sie vor neun Jahren zurückgelassen hat.

Deutschland ist im Wiederaufbau, gilt als Wirtschaftswunder und der Bau der Mauer in Berlin stellen wichtige Themen in dem Roman dar. Die Jugend rebelliert in den 1960er, sie gehen auf Demonstrationen und experimentieren mit Drogen, zum Unverständnis der Eltern.

Aber das ganz große Thema in dem Buch ist wohl das große Schweigen der Kriegsgeneration, das sich besonders in dieser Familie manifestiert. Nur bruchstückhaft erfährt Ada, was ihre Mutter und ihr Vater in dieser Zeit erleben mussten. Vieles bleibt im Verborgenem, vieles muss sich Ada selbst konstruieren.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, jedoch finde ich es schade, dass ich das Vorgängerbuch nicht gelesen hatte. Eine klare und schnörkellose Sprache macht diesen Roman aus. Empfehlung - jedoch würde ich „Der Apfelbaum“ vorab lesen, damit alles ein rundes Bild ergibt.