Ada

Das Unausgesprochene zwischen Eltern und Kindern

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Im Mittelpunkt dieses Romans steht das Unausgesprochene zwischen Mutter und Tochter. Dieser Konflikt ist beispielhaft für die Auseinandersetzungen, die diese beiden Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg miteinander geführt haben.

Der Roman wird rückblickend erzählt und ist in eine Rahmenhandlung eingebettet, die zu Zeiten des Mauerfalls spielt. Ada, die Hauptfigur, blickt zurück auf ihr kompliziertes Leben.

Ada lebt zunächst mit ihrer Mutter, die wegen ihrer jüdischen Wurzeln geflohen war, allein in Argentinien. Nach der Rückkehr nach Deutschland muss sie sich mit einer neuen Kultur, der Frage nach ihrer Herkunft und den veränderten Familienverhältnissen auseinandersetzen. Als heranwachsende Frau macht sie ihre ersten Erfahrungen auf dem tabuisierten Gebiet der Sexualität.

Selten erfährt Ada Wärme und Hilfe auf der Suche nach ihrer Identität. Besonders zwischen ihr und ihrer Mutter dominiert das Unausgesprochene.
Ada muss sich lösen und ihren eigenen Weg finden.

Gesellschaftlich bildet zunächst der wirtschaftliche Wohlstand der Zeit des Wirtschaftswunders den Rahmen. Dann werden zunehmend die Spannungen in der Gesellschaft spürbar. Und die Generation der 68er rückt in den Vordergrund. Ich hatte nach dem Klappentext erwartet, dass dieser Teil früher und stärker im Mittelpunkt steht. Der Vorlauf war sehr lang, aber das war notwendig, um die Entwicklung zu verstehen.

"Ada" bildet die Fortsetzung zu "Der Apfelbaum". Der Roman kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Aber wer den ersten Teil gelesen hat, wird fasziniert sein, wie ein Teil der Handlung wieder aufgegriffen und aus einer anderen Perspektive dargestellt wird.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich weiß nicht, wie er es macht... Christian Berkel schreibt einfach faszinierend. Wer "Der Apfelbaum" geliebt hat, wird auch "Ada" verschlingen!