Ada

Suche nach Identität

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caro.booklover Avatar

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Ada ist Teil der Nachkriegsgeneration. Sie wächst umgeben vom Schweigen ihrer Eltern auf, die gleichzeitig versuchen, Lebensfreude und Unbeschwertheit zu verbreiten. Doch es gibt Dinge, über die nicht gesprochen wird. Tabus, die sich wegen des fehlenden Hintergrundes nicht erschließen. Insofern war es für mich passend, dass ich den "Apfelbaum" noch nicht gelesen habe, da ich so auf dem gleichen Kenntnisstand wie Ada war. Ich freue mich nun umso mehr auf die Lektüre, da es sicherlich einiges erklären wird. Ada ist ständig auf der Suche, umtrieben von der Frage nach ihrer Identität und der Vergangenheit ihrer Eltern. Nicht alle Fragen werden beantwortet. Und so bleibt am Ende der Eindruck, dass Ada nicht zur Ruhe kommt, dass sie nicht abschließen und nicht vergeben kann. Die erste Hälfte habe ich als sehr intensiv und eindrücklich empfunden. Adas Jugend wird bildhaft beschrieben, die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Nach dem Auszug (oder der Flucht?) aus dem Elternhaus wird es irgendwie verworren, ich konnte nicht alle Entwicklungen nachvollziehen. Daher auch mein Abzug bei der Bewertung. Aber vielleicht geht es der Protagonistin ebenso und es wird einfach ihr Gefühl transportiert. Letztlich müsste man so etwas nach meinem Geschmack schriftstellerisch anders umsetzen.
Berkels Schreibstil gefällt mir sehr gut, der Text liest sich sehr angenehm und literarisch durchdacht.


Fazit:
Ein sehr schöner Roman, in dem eine junge Frau auf Identitätssuche geht und versucht, das Schweigen ihrer Eltern in der Nachkriegszeit zu überwinden. Einige Episoden waren für meinen Geschmack zu verworren oder mit einem abruptem Wechsel verbunden, sodass ich einen Stern abziehe. Insgesamt würde ich das Buch dennoch empfehlen.