Ada

Was hat sie zu der werden lassen, die sie geworden ist?

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gudrun_4 Avatar

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Ada erzählt ihrem Psychiater ihre Lebensgeschichte. Da ist sie Mitte Vierzig und erinnert sich an erstaunlich vieles aus ihrer Kindheit und Jugend und versucht dabei Antworten zu finden. Was hat sie zu der werden lassen, die sie geworden ist? War es nur die Reaktion auf ihre Mutter und deren Art, durch Verschweigen allen unliebsamen Fragen aus dem Weg zu gehen, auf die Ablehnung, die Ada zu spüren glaubte?
Ada ist in Argentinien und Westberlin aufgewachsen in Zeiten, in denen ich selbst wohlbehütet in einer intakten Familie auf dem Land nahe Leipzig groß wurde und von den Studentenunruhen, Drogen und Wohngemeinschaften nur aus den damals zugänglichen Medien wusste. Um so spannender, diese Zeiten mal aus völlig anderer Perspektive kennenzulernen. Auch die Kapitel, die in Paris 1968 handeln und natürlich Woodstock waren sehr eindrucksvoll. Die Unmittelbarkeit von Adas Erzählung wirkt sehr authentisch und hat mich sehr gefesselt.
Den Punktabzug musste ich machen, weil ich das Buch in sich nicht ganz stimmig fand, es gab große zeitliche Lücken, für die mir das Verständnis fehlt. Urplötzlich waren wir in den Neunziger Jahren, das Ende kam abrupt und ich verstand nicht, wieso. Vielleicht muss man doch den "Apfelbaum" vorher gelesen haben? - Ich werde mir dieses erste Buch von Christian Berkel als nächstes vornehmen, denn seine Erzählweise finde ich gut. VIelleicht füllt das ja die offenen Lücken.