Zeitartefakte

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Adam ist zwölf, klein für sein Alter und sehr introvertiert. Früh hat er seine Eltern verloren und lebt bei seinem netten Onkel Henry, der eine eigene Bäckerei betreibt und dem er dort aushilft. Eines Abends kommt ein seltsamer Mann in die Bäckerei und macht Adam auf etwas aufmerksam, das sich unter den Sachen seiner Eltern befindet. Als Adam den Dachboden durchsucht, findet er eine Schneekugel - und als er sie schüttelt, versetzt es ihn nicht nur an einen anderen Ort, sondern auch in eine andere Zeit. Mit einem Mal erlebt er Zeitreisen, lernt Menschen, Orte und Geschichten kennen und er muss sich entscheiden, was er mit besonderen Zeitartefakten anstellt - wobei er immer von jemandem verfolgt wird, der alles für die Artefakte tun würde ...

Nun, die Zeit ist nicht zerbrochen, denn wie es nicht nur Viktor in dieser Geschichte ausdrückt: Was einmal geschehen ist, ist geschehen. Aber könnte man mit einer Zeitmaschine geschehene Dinge wieder ungeschehen machen? Das versucht Adam herauszufinden und das wird durch die Autorin wirklich spannend umgesetzt. Seine Zeitreisen verlaufen nicht linear und es kommt dabei sogar zum Bootstrap-Paradoxon (wer sich in der Hinsicht mal das Gehirn verknoten lassen möchte, dem empfehle ich die Netflix-Serie "Dark"). Die Entwicklung, die Adam dabei durchmacht, ist absolut glaubwürdig, auch die Reaktionen der Erwachsenen. Der Sprecher macht dabei einen hervorragenden Job. Das Einzige, was für mich nicht so richtig gepasst hat, war die Auflösung von J. C. Walsh, mit dem alles begann und endete, aber möglicherweise ist das auch der Tatsache geschuldet, dass ich irgendwas beim Hören verpasst habe. Die Geschichte hat mehrere furchtbar traurige Momente, aber auch Geschehnisse voller Hoffnung. Für mein Vorlesekind (knapp 8) war es manchmal zu viel. Eventuell sollten Eltern oder VorleserInnen erstmal selbst reinlesen/-hören, um zu entscheiden, ob es das Richtige ist. 4.5/5 Punkten.