Der Beginn einer wichtigen Geschichte, die in Israel nie gedrückt werden würde
Statt mit Schlachten oder großen politischen Gesten einzusteigen, fängt Adama ganz leise an: eine Tochter am Sterbebett ihrer Mutter, Streit über Tee mit Zitrone, ein Aschenbecher mit der Gravur „Palästina“. Und doch ahnt man sofort, dass sich hinter dieser Szene eine riesige Geschichte verbirgt.
Die Leseprobe zeigt, wie geschickt Lavie Tidhar arbeitet: alltägliche Gesten, beiläufige Dialoge, und dann kleine Risse, durch die plötzlich die Gewalt- und Familiengeschichte Israels aufscheint. Fotos von Esther als Soldatin in der Wüste, Fragmente von Liedern in einer Sprache, die den Töchtern fremd geblieben ist, eine Teekiste voller Andenken, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten.
Es wirkt wie der Auftakt zu einer epischen Erzählung über eine Jüdin, die im Kibbuz lebte, in der Armee diente und trotzdem Erinnerungsstücke mit „Palästina“-Schriftzug aufbewahrte. Genau dieser Widerspruch ist typisch Tidhar: kompromisslos, voller Ambivalenzen, und mit einem Blick für die Gewalt und Widersprüche in der israelischen Geschichte. Sehr vielversprechend, gerade weil Tidhar in Israel selbst nicht veröffentlicht wird und das sagt eigentlich schon alles.
Die Sprache ist nüchtern, fast lapidar, aber dann wieder voller starker, noirhafter Bilder: Schatten wie zusammengerollte Schlangen, die Düsternis eines Hauses, das im Tod verstummt. Es ist diese Mischung aus Härte und Poesie, die den Ton vorgibt. Und die deutlich macht, dass hier wird kein bequemer Familienroman, sondern eine Geschichte, die man nicht unbeschadet weglegt.
Die Leseprobe zeigt, wie geschickt Lavie Tidhar arbeitet: alltägliche Gesten, beiläufige Dialoge, und dann kleine Risse, durch die plötzlich die Gewalt- und Familiengeschichte Israels aufscheint. Fotos von Esther als Soldatin in der Wüste, Fragmente von Liedern in einer Sprache, die den Töchtern fremd geblieben ist, eine Teekiste voller Andenken, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten.
Es wirkt wie der Auftakt zu einer epischen Erzählung über eine Jüdin, die im Kibbuz lebte, in der Armee diente und trotzdem Erinnerungsstücke mit „Palästina“-Schriftzug aufbewahrte. Genau dieser Widerspruch ist typisch Tidhar: kompromisslos, voller Ambivalenzen, und mit einem Blick für die Gewalt und Widersprüche in der israelischen Geschichte. Sehr vielversprechend, gerade weil Tidhar in Israel selbst nicht veröffentlicht wird und das sagt eigentlich schon alles.
Die Sprache ist nüchtern, fast lapidar, aber dann wieder voller starker, noirhafter Bilder: Schatten wie zusammengerollte Schlangen, die Düsternis eines Hauses, das im Tod verstummt. Es ist diese Mischung aus Härte und Poesie, die den Ton vorgibt. Und die deutlich macht, dass hier wird kein bequemer Familienroman, sondern eine Geschichte, die man nicht unbeschadet weglegt.