Ein plötzlicher Abschied

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gerwine ogbuagu Avatar

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In knapper Sprache erzählt Tidhar von einer Kommunikation zwischen Mutter und Tochter. Es ist klar, dass sie in Israel sind und die Mutter Heimweh nach Amerika hat, denn die Tochter bemerkt, dass sie nun hier zu Hause sind. Hier bedeutet Israel. Sie leiden unter der Hitze. Als die Tochter der Mutter den verlangten Tee mit einer Scheibe Zitrone bringt, findet sie ihre Mutter tot vor.
Ein Bestatter holt diese ab.
Wir sind noch ganz am Anfang, ein Gespräch mit einer Anwältin folgt, alles lakonisch und faktisch. Nachdem die Anwältin gegangen ist, schaut Ruth sich den Inhalt einer alten Teekiste an und zieht ihre Schlüsse aus den Fotos. Die Leere und Verwirrung die entstehen kann, wenn eine nahe Person einfach so stirbt, vermittelt Tidhars Sprache sehr gut. Gerade die Verknappung hilft, die Tiefe des Inhalts zu erahnen. Das Thema Israel nach dem Zweiten Weltkrieg hat mich schon immer interessiert und ich bin sehr gespannt, was uns dieser Autor zu sagen hat. Der kahle Zweig den der Schutzumschlag zeigt, gehalten von einer rot behandschuhten Hand , vermittelt schwierige, ja blutige Zeiten von denen wir hier wieder lesen werden.