abgebrochen

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lesespitz Avatar

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Ich habe Lavie Tidhars Adama vorzeitig abgebrochen. Trotz eines vielversprechenden Starts konnte mich der Roman nicht überzeugen.

Der Klappentext klang interessant, wenn auch sehr ambitioniert. Die angekündigte Gewalt schreckte mich etwas ab, der schnörkellose, präzise und stellenweise derbe Schreibstil gefiel mir zunächst. Besonders das erste Kapitel war eindringlich und gut zu lesen.

Der Roman ist in zeitliche Abschnitte gegliedert und wechselt zwischen verschiedenen Perspektiven denen ich nicht folgend konnte. Zusammenhänge und Beziehungen erschließen sich erst nach und nach. Leider bleiben die Motive der Figuren häufig diffus, ihre Handlungen für mich kaum nachvollziehbar. Gewalt – vor allem durch Waffen – ist allgegenwärtig und nimmt teils exzessive, unangenehme Ausmaße an. Ich fragte mich zunehmend, ob diese Rohheit notwendig ist, um Leid, Krieg und Flucht darzustellen, zumal Menschlichkeit nur selten Raum bekommt.

Im Zentrum steht Ruth, die 1946 als Einzige ihrer Familie aus Budapest fliehen konnte und ihr Leben dem Aufbau eines Kibbuz widmet. Die Einblicke in den Alltag des Kibbuz fand ich grundsätzlich interessant.

Trotz meines Interesses an der Geschichte Israels hat mich dieser Roman nicht erreicht.