Außergewöhnliches Roman, bin aber leider nicht warm geworden
Adama ist ein außergewöhnlicher Roman, der viele Genres miteinander verbindet. Es ist Familiengeschichte, historisches Epos und zugleich politischer Thriller. Lavie Tidhar erzählt die Geschichte Israels anhand einer Familie, die untrennbar mit der Entwicklung des Landes verbunden ist. Dabei steht vor allem die beeindruckende Figur der Ruth im Mittelpunkt.
Ruth ist eine ungarische Jüdin, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Palästina kommt, um dort ein neues Leben aufzubauen. Sie schließt sich einem Kibbuz an, der für sie zur heiligen Erde, zur „Adama“, wird. Ihr Glaube an die Gemeinschaft und an die Idee eines neuen Staates ist unerschütterlich. Doch im Lauf der Jahrzehnte verwandeln sich diese Ideale in eine kompromisslose Härte, und Ruth wird zu einer Frau, die bereit ist, für das Überleben ihres Volkes alles zu tun.
Das Buch deckt einen großen Zeitraum ab, von den späten 1940er Jahren bis in die Gegenwart, und verknüpft persönliche Schicksale mit der wechselhaften Geschichte Israels. Dabei gelingt es dem Autor, die politischen und gesellschaftlichen Konflikte sehr lebendig und oft auch schonungslos darzustellen. Die Themen sind wichtig, vielschichtig und durchaus bewegend.
Trotz dieser inhaltlichen Stärke hatte ich jedoch Schwierigkeiten, wirklich in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil ist stellenweise anspruchsvoll und wirkt eher distanziert, was es mir erschwert hat, eine emotionale Bindung zu den Figuren aufzubauen. Auch die zahlreichen historischen und politischen Details, so interessant sie sind, verlangsamten für mich das Erzähltempo und nahmen der Geschichte an einigen Stellen die Spannung.
Nichtsdestotrotz ist Adama ein bedeutendes Werk, das viel Stoff zum Nachdenken bietet. Es beleuchtet die dunklen und hellen Seiten der israelischen Geschichte und erzählt gleichzeitig von Loyalität, Verrat, Idealismus und moralischen Grenzen. Wer sich für historische Romane mit politischem Tiefgang interessiert, wird hier sicher viel entdecken können.
Fazit:
Ein intensiver, komplexer Roman über die Entstehung Israels und eine Frau, die alles opfert, um an ihre Überzeugungen zu glauben. Inhaltlich stark und thematisch relevant, für mich jedoch sprachlich und emotional stellenweise etwas zu distanziert. Trotzdem ein wichtiges Buch, das beeindruckt und nachwirkt.
⭐️⭐️⭐️ (3 von 5 Sternen)
Ruth ist eine ungarische Jüdin, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Palästina kommt, um dort ein neues Leben aufzubauen. Sie schließt sich einem Kibbuz an, der für sie zur heiligen Erde, zur „Adama“, wird. Ihr Glaube an die Gemeinschaft und an die Idee eines neuen Staates ist unerschütterlich. Doch im Lauf der Jahrzehnte verwandeln sich diese Ideale in eine kompromisslose Härte, und Ruth wird zu einer Frau, die bereit ist, für das Überleben ihres Volkes alles zu tun.
Das Buch deckt einen großen Zeitraum ab, von den späten 1940er Jahren bis in die Gegenwart, und verknüpft persönliche Schicksale mit der wechselhaften Geschichte Israels. Dabei gelingt es dem Autor, die politischen und gesellschaftlichen Konflikte sehr lebendig und oft auch schonungslos darzustellen. Die Themen sind wichtig, vielschichtig und durchaus bewegend.
Trotz dieser inhaltlichen Stärke hatte ich jedoch Schwierigkeiten, wirklich in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil ist stellenweise anspruchsvoll und wirkt eher distanziert, was es mir erschwert hat, eine emotionale Bindung zu den Figuren aufzubauen. Auch die zahlreichen historischen und politischen Details, so interessant sie sind, verlangsamten für mich das Erzähltempo und nahmen der Geschichte an einigen Stellen die Spannung.
Nichtsdestotrotz ist Adama ein bedeutendes Werk, das viel Stoff zum Nachdenken bietet. Es beleuchtet die dunklen und hellen Seiten der israelischen Geschichte und erzählt gleichzeitig von Loyalität, Verrat, Idealismus und moralischen Grenzen. Wer sich für historische Romane mit politischem Tiefgang interessiert, wird hier sicher viel entdecken können.
Fazit:
Ein intensiver, komplexer Roman über die Entstehung Israels und eine Frau, die alles opfert, um an ihre Überzeugungen zu glauben. Inhaltlich stark und thematisch relevant, für mich jedoch sprachlich und emotional stellenweise etwas zu distanziert. Trotzdem ein wichtiges Buch, das beeindruckt und nachwirkt.
⭐️⭐️⭐️ (3 von 5 Sternen)