Ein Familienthriller?

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kaberke Avatar

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Adama ist ein packender, mitreißender Roman, der sowohl auf politischer Ebene als auch auf individueller, psychologischer Ebene die lesende Person auf eine Reise durch Israel mitnimmt. Beginnend in der "Gegenwart" führt es uns auf die Spuren einer Familie, die durch den zweiten Weltkrieg zerrüttet, versucht zueinander zu finden und sich eine neue Existenz aufzubauen. Zwei Schwestern, die sich in Israel wiederfinden und versuchen eine Welt zu erschaffen, einen Ort, an dem sie zuhause sind. Das ganze Buch ist für mich eine große Suche: Suche nach Ankommen, Suche nach Gerechtigkeit, Suche nach Liebe, vielleicht auch Suche nach Ruhe - aber hinter jeder Geschichte wartet der Tod... oder das Vergessen. Während Ruth in Israel und im Kibbuz genau diesen Ort sieht, werden durch die andere Charaktere immer wieder die Perspektiven aufgebracht, dass auch dieser Ort nicht frei von Gewalt, von Ungerechtigkeit ist. An manchen Stellen fiel es mir schwer, mich mit den Charakteren zu identifizieren und hätte mir mehr Tiefgang gewünscht. Rein Geschichtlich kenne ich mich zu wenig aus, um eine Meinung dazu zu haben, ob die Geschehnisse gut/berechtigt dargestellt wurden. Für einen Epos derartigen Umfangs wären für mich auch mehr Seiten in Frage gekommen. Dennoch ein spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt.