Familiengeschichte zwischen Trauma und Neuanfang
In Lavie Tidhars „Adama“ begleiten wir mehrere Generationen einer israelischen Familie von den 1940er-Jahren bis in die Gegenwart. Im Mittelpunkt steht Ruth, eine junge ungarische Jüdin, die den Holocaust überlebt und in Palästina ein neues Leben beginnt. Sie hilft beim Aufbau des Kibbuz Trashim, der für sie zum Lebensinhalt wird. Getrieben von Verlust, Schuld und dem Wunsch nach Sicherheit wird sie zu einer Frau, die für ihr neues Zuhause fast jede Grenze überschreitet – persönlich wie politisch.
Tidhar erzählt die Geschichte nicht chronologisch, sondern springt zwischen Zeiten, Orten und Perspektiven. Dadurch entsteht ein vielschichtiges Bild der israelischen Geschichte, das Gewalt, Hoffnung, politische Konflikte und familiäre Bindungen miteinander verwebt. Diese Erzählweise macht das Buch dynamisch und intensiv, zugleich aber auch anspruchsvoll: Manche Zusammenhänge erschließen sich erst spät, und die Vielzahl an Figuren bleibt ohne zusätzliche Orientierung manchmal schwer greifbar.
Stark ist der Roman besonders in seiner schonungslosen Darstellung der Vergangenheit. Tidhar zeigt die Gründung des Staates Israel mit all ihren Licht- und Schattenseiten – vom Kampf gegen die Briten bis zu den arabisch-israelischen Kriegen. Obwohl die Geschichte eine starke weibliche Hauptfigur hat, wirkt sie oft bewusst distanziert erzählt. Dadurch bleibt es schwer, echte Sympathie zu entwickeln, was jedoch Teil der erzählerischen Absicht sein könnte: Die Figuren stehen für ein Land, in dem Härte, Verlust und Überleben tief miteinander verbunden sind.
Wichtig zu wissen ist, dass das Buch sich spürbar an ein israelisches Publikum richtet, das viele geschichtliche Hintergründe, Ortsnamen und politische Entwicklungen bereits kennt. Für die Leserschaft außerhalb Israels fehlen daher manchmal Erklärungen, und eigenes Vorwissen ist hilfreich, um alle Verweise richtig einordnen zu können.
Trotz seiner Schwere ist „Adama“ ein eindrucksvoller Roman, der die Entwicklung des Landes sehr lebendig darstellt und die Verbindungen zwischen persönlicher Geschichte und politischem Geschehen sichtbar macht.
Wer ein vielschichtiges, ernstes und atmosphärisches Werk über Identität, Heimat und die Entstehung Israels sucht, findet hier einen gelungenen Roman.
Tidhar erzählt die Geschichte nicht chronologisch, sondern springt zwischen Zeiten, Orten und Perspektiven. Dadurch entsteht ein vielschichtiges Bild der israelischen Geschichte, das Gewalt, Hoffnung, politische Konflikte und familiäre Bindungen miteinander verwebt. Diese Erzählweise macht das Buch dynamisch und intensiv, zugleich aber auch anspruchsvoll: Manche Zusammenhänge erschließen sich erst spät, und die Vielzahl an Figuren bleibt ohne zusätzliche Orientierung manchmal schwer greifbar.
Stark ist der Roman besonders in seiner schonungslosen Darstellung der Vergangenheit. Tidhar zeigt die Gründung des Staates Israel mit all ihren Licht- und Schattenseiten – vom Kampf gegen die Briten bis zu den arabisch-israelischen Kriegen. Obwohl die Geschichte eine starke weibliche Hauptfigur hat, wirkt sie oft bewusst distanziert erzählt. Dadurch bleibt es schwer, echte Sympathie zu entwickeln, was jedoch Teil der erzählerischen Absicht sein könnte: Die Figuren stehen für ein Land, in dem Härte, Verlust und Überleben tief miteinander verbunden sind.
Wichtig zu wissen ist, dass das Buch sich spürbar an ein israelisches Publikum richtet, das viele geschichtliche Hintergründe, Ortsnamen und politische Entwicklungen bereits kennt. Für die Leserschaft außerhalb Israels fehlen daher manchmal Erklärungen, und eigenes Vorwissen ist hilfreich, um alle Verweise richtig einordnen zu können.
Trotz seiner Schwere ist „Adama“ ein eindrucksvoller Roman, der die Entwicklung des Landes sehr lebendig darstellt und die Verbindungen zwischen persönlicher Geschichte und politischem Geschehen sichtbar macht.
Wer ein vielschichtiges, ernstes und atmosphärisches Werk über Identität, Heimat und die Entstehung Israels sucht, findet hier einen gelungenen Roman.