Kein Thriller

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katharina.51 Avatar

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Adama-die rote Erde Israels, aus der die Fruchtbarkeit Israels besteht und die vom ersten Tag bis heute mit der Waffe verteidigt werden muss, wie das Cover des Buches veranschaulicht. Die Kornähren, das Brot Israels, wächst aus dem Lauf einer Kriegswaffe. Erstaunlich ist, dass in der englischen Ausgabe keine Waffe zu sehen ist, dort ist es nur der Getreidehalm auf dem ansonsten gleichen Cover. Warum?
Der Autor, der selbst seine Kindheit in einem Kibbutz verbrachte siedelt seine Geschichte in dem fiktionalen Kibbuz Trashim an.
Ruth ist die Hauptperson. Sie konnte als einzige ihrer Familie 1946 vor den Nazis aus Budapest fliehen. Sie ging nach Palästina und widmete ihr Leben dem Aufbau eines Kibbuz, dem Aufbau einer Heimat für die Juden. Sie wurde zu einer harten, pragmatischen Person, die vor nichts zurückschreckt. Ihr Herz ist bis ins Alter erfüllt von Hass, gegen den Juden, der ihre Familie verraten hat.
Das Buch ist ein Streifzug durch die neuere Geschichte Israels, erzählt entlang von drei Generationen der Familie von Ruth.
All das schreckliche bekannte Geschehen das in dem Namen Israels mitschwingt wird nur gestreift. Tidhar schreibt in einer nüchternen oft rauen Sprache mit abrupten Szenenwechseln. Die Personen werden nur grob dargestellt, man findet keine Reflexionen.

Mir hat das Buch leider überhaupt nicht gefallen. Es ist weder ein Thriller, noch kann ich die Aussagen von Junot Diaz und Catriona Ward auf dem Cover nachvollziehen. Ich habe viele Bücher über Israel gelesen, Adama war für mich das schlechteste.