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Keine leichte Lektüre

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lisaliestgern Avatar

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Das Buchcover gefällt mir nicht so besonders. Ich musste mehrmals hinschauen, bis ich erkannte, was es darstellen soll, und bin mir immer noch nicht sicher, ob ich es richtig interpretiere.
Das Buch beginnt damit, dass Hannas Mutter Esther stirbt. Hanna findet nach der Beerdigung Familienfotos, die ihr nichts sagen. Wir lernen so nach und nach einige der Familienmitglieder kennen, beginnend mit Ruth, die 1946 als Überlebende des Holocausts nach Israel ging und einen Kibbuz mitbegründete. Die ersten Kapitel spielen in Miami zur Zeit von Esthers Tod im Jahr 2009 und dann im Kibbuz Trashim im Jahr 1989. Die folgenden Kapitel spielen dann in Israel, meistens im Kibbuz, fortlaufend ab dem Jahr 1946.
Ich hatte gehofft, mehr über die geschichtlichen Hintergründe zu erfahren. Aber es wird einiges an Vorkenntnissen vorausgesetzt, die mir absolut fehlten, so dass ich dauernd im Internet nachlesen musste.
Lavie Tidhar schreibt in kurzen, prägnanten, fast einem Bericht ähnlichen Sätzen. Das ist angenehm zu lesen. Aber gerade bei gewaltsamen Szenen fand ich das irgendwie nicht ganz passend, weil zu distanziert, zu kühl. Überhaupt kann ich es schlecht aushalten, über gewalttätige Handlungen zu lesen. Im Klappentext vergleicht jemand Lavie Tidhar mit Don Winslow. Diesem Vergleich schließe ich mich an. Wobei ich sagen muss, dass ich Don Winslow nicht mag, eben wegen der in seinen Büchern fast sachlich abgehandelten Gewaltdarstellungen.
"Adama" ist Thriller, Familienroman und historischer Roman in einem. Ich mag alle drei Genres sehr gern, und die Geschichte Israels finde ich sehr interessant. Trotzdem hat mich das Buch nicht so richtig gepackt, vielleicht, weil es mich überfordert hat.