Lavie Tidhar beweisst mit diesem spannenden Buch, das man Landesgeschichte in eine packende Erzählung intergrieren kann. Ausgehend von den traumatisierten europäischen Juden, die nach dem zweiten Weltkrieg nirgendwo willkommen waren und in Israel eine neue Heimat suchten, berichtet er über das Leben im Kibbuz. Von der beschwerlichen Gründung über den Überlebenskampf in den siebziger Jahren bis zur Abwanderung der 3. Generation bekommt man einen guten Überblick über das Leben und Arbeiten in dieser Gemeinschaft. Alle Folgen und Einflüsse, die die Politik durch die Kriege mit den arabischen Nachbarn auslöst, werden beleuchtet. Die Hauptperson Ruth, eine ungarische Jüdin, die im Krieg ihre Eltern verloren hat und dadurch hart gegen sich und andere geworden ist, hat mich sehr beeindruckt. Ein mitreissendes Buch.