Leben in Israel

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beavielleser Avatar

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Für mich ist dieser Roman kein Thriller,  sondern die Geschichte über ein Land und seine Menschen.  Stellvertretend hierfür wird die Geschichte von Ruth, ihren Geschwistern, Enkeln und Freunden erzählt.  Das geht leider nicht ohne Gewaltszenen und es zeigt auch, zu was Menschen fähig sind,  wenn es die Lebensumstände fordern, oder der Fanatismus.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sie spielen in verschiedenen Jahren und werden aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.

Sehr interessant fand ich die Schilderungen über das Leben im Kibbuz.  Es ist vom Gemeinschaftssinn geprägt. Die Kinder werden im Kinderhaus erzogen,  ihre Mütter sehen sie nur wenige Stunden am Tag. Alles wird geteilt,  es gibt kein Eigentum.  Man konzentriert sich auf das Wesentliche.  Dieses Leben gefällt nicht jedem.

Der Schreibstil ist klar und präzise,  vielschichtige und bewegend. Ich habe zwar am Anfang ein bisschen gebraucht um rein zu kommen,  aber dann mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.  Vieles wird nicht ausformuliert,  man muss zwischen den Zeilen lesen und manches musste ich genauer recherchieren.

Insgesamt ein sehr interessantes Buch,  dass zum Nachdenken angeregt. Allerdings sollten Leser,  die empfindlich auf Gewaltszenen reagieren,  Vorsicht walten lassen.