Schockierende Familiengeschichte

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rinchen Avatar

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Ich hatte mich auf einen Thriller gefreut, aber das ist Adama nicht, auch wenn es zeitweise sehr brutal ist. Es geht vielmehr um eine Familiengeschichte, die sich über mehrere Generationen erstreckt und den Leser in die Geschichte Israels einführt. Gerade angesichts der heutigen Lage fand ich das besonders interessant und gerade für uns Deutsche wichtig.

Die Protagonistin des Buches ist Ruth, ungarische Jüdin und Holocaust-Überlebende, die nach Israel übersiedelt und dort in den Kibbuz Trashim zieht. Aus ihrer Familie hat sonst niemand überlebt.

Die Schilderungen des Lebens im Kibbuz habe ich mit großem Interesse gelesen, da ich nur sehr wenig darüber wusste und nur eine romantisch verklärte Vorstellung davon hatte. Es war schockierend, wie der Umgang miteinander war und wie viel die Bewohner leisten mussten.

Mir war der Schreibstil etwas zu nüchtern und wenig emotional. So richtig reingefunden habe ich in das Buch daher leider nicht. Zeitweise sind die Schilderungen sehr drastisch und sicher nicht für jeden Leser bzw. jede Leserin geeignet. Es trägt aber auf der anderen Seite zum Verständnis der heutigen Situation Israels bei und erklärt, welche Opfer die Menschen dort bisher erbringen mussten. Dabei zieht sich Gewalt und Entbehrung wie ein roter Faden durch das Buch.