Untief
Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Einerseits fand ich es über manche Passagen interessant zu lesen, weil es von vielschichtigen Charakteren handelt.
Andererseits finde ich es zum Teil ärgerlich, zum Teil ungut konstruiert. Die umrahmende Handlung mit Esther und Hannah steht im Prinzip beziehungslos da; insbesondere, weil sich abschließend herausstellt, dass Hannah nichts von dem, was wir Lesende im Buch erfahren, einordnen kann. Wir erfahren auch über Hannah nichts weiter. Warum also?
Der überlange Part zu Liors Erscheinen im Kibbuz kam mir wie der Versuch vor, die Geschichte noch irgendwie als Thriller zu verkaufen - was sie aber nicht ist.
Was das Buch leider auch nicht einlöst, ist das Versprechen des Verlagstexts, etwas über die Geschichte des Staates Israel zu erzählen - vielmehr bleibt diese im Buch genau so fragmentiert und unnachvollziehbar dargestellt angerissen (nicht auserzählt) wie eine Vielzahl der Charaktere. Sie alle werden vom Autor nur kurz aufgespießt, nicht wirklich mit Leben erfüllt und fallengelassen.
Es wäre toll gewesen, über Ruth und ihren Kreis, ihre Geschichte, ihre Beweggründe - ihre Entwicklung - wirklich etwas zu erfahren.
Stattdessen ist aber das einzige, was ich mitnehme, die Erinnerung daran, dass Gewalterfahrung uns Menschen in der Regel so prägt, dass wir die Gewaltspirale weiterdrehen, an folgende Generationen weitergeben und eine Gesellschaft vergiften.
Andererseits finde ich es zum Teil ärgerlich, zum Teil ungut konstruiert. Die umrahmende Handlung mit Esther und Hannah steht im Prinzip beziehungslos da; insbesondere, weil sich abschließend herausstellt, dass Hannah nichts von dem, was wir Lesende im Buch erfahren, einordnen kann. Wir erfahren auch über Hannah nichts weiter. Warum also?
Der überlange Part zu Liors Erscheinen im Kibbuz kam mir wie der Versuch vor, die Geschichte noch irgendwie als Thriller zu verkaufen - was sie aber nicht ist.
Was das Buch leider auch nicht einlöst, ist das Versprechen des Verlagstexts, etwas über die Geschichte des Staates Israel zu erzählen - vielmehr bleibt diese im Buch genau so fragmentiert und unnachvollziehbar dargestellt angerissen (nicht auserzählt) wie eine Vielzahl der Charaktere. Sie alle werden vom Autor nur kurz aufgespießt, nicht wirklich mit Leben erfüllt und fallengelassen.
Es wäre toll gewesen, über Ruth und ihren Kreis, ihre Geschichte, ihre Beweggründe - ihre Entwicklung - wirklich etwas zu erfahren.
Stattdessen ist aber das einzige, was ich mitnehme, die Erinnerung daran, dass Gewalterfahrung uns Menschen in der Regel so prägt, dass wir die Gewaltspirale weiterdrehen, an folgende Generationen weitergeben und eine Gesellschaft vergiften.