Grundbedürfnisse

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anneteekanne Avatar

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Das Cover ist enthält viele Details aus der Geschichte, sodass ich es mir zwischendurch immer wieder anschauen musste.

Zum Buch:
Felix lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter Astrid zusammen. Nachdem Astrid ihren Job an der Universität verloren hat und ihnen auch die Wohnung gekündigt wurde, machen sie den Sommer zum Roadtrip und erkunden die Umgebung von Vancouver mit einem Camper.
Aber als die Sommerferien zu Ende gehen, muss Felix wieder in die Schule. Dort trifft er seinen alten Kumpel Dylan wieder und freundet sich mit Winnie an. Alles könnte so einfach sein, wenn Astrid und er nicht diese Wohn- und Geldsorgen hätten.

Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf dieses Thema.
Das Buch beginnt ganz unerwartet auf der Polizeistation, was einem schon eine böse Vorahnung bringt, aber während Felix der Polizei die Geschichte seines Sommers erzählt, vergisst man diese Situation total und schreckt im letzten Drittel auf, als die Geschichte dann zu Ende ist.
Okay, nicht die ganze Geschichte ist zu Ende, aber der Teil, der dazu führt, dass Felix und seine Mutter bei der Polizei sind und mit dem Jugendamt reden.
Es ist auch ganz erstaunlich, wie Susin Nielsen ganz leicht den Abstieg der Familie beschreibt, dass man sich selbst als Leser Gedanken macht, dass es einem selbst auch passieren könnte.
Schön finde ich, dass Felix sich nicht auf die "falsche" Seite begibt und durchaus weiß, was richtig und falsch ist, wie zum Beispiel die eine Hälfte im Supermarkt kaufen und die andere Hälfte klauen.
Und damit landen wir bei Astrid als Mutter. Ist sie eine schlechte Mutter? Sollte man ihr Felix wegnehmen? Astrid hat in ihrer Jugend viele schlechte Erfahrungen gemacht, die sie jetzt noch immer beeinflussen. Ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass sie eigentlich nur ein paar Menschen um sich bräuchte, die es gut mit ihr meinen. Außerdem ist da natürlich auch noch die Sache mit dem Stolz. Manchmal ist es schwer, Hilfe anzunehmen, gerade weil oft Gegenleistungen erwartet werden.
Und als letztes ist natürlich bemerkenswert, dass sich die Kinder (alle fast 14 Jahre alt), doch schon wie Erwachsene benehmen und dass es dann manchmal schwer ist, sie dann doch wieder als das zu sehen, was sie sind, Kinder!

Meinen beiden Töchtern (9 und 14 Jahre) hat das Buch auch sehr gut gefallen.

Fazit:
Ich habe lange mit meiner 14-jährigen Tochter zusammen gesessen und darüber diskutiert, dass und ob es uns auch passieren könnte.
Und genau diese Tatsache macht die Geschichte so relevant, interessant und lesenswert.