Ohne festen Wohnsitz, es kann auch dich treffen

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kabo16 Avatar

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Am Ende dieses Jugendbuches musste ich schlucken, es ging mir nah. Man bekommt es nicht so schnell wieder aus dem Kopf. Denn hier wird ein Thema aufgegriffen, das jeden von uns treffen kann, denn unsere Mieten sind schon jetzt für viele unbezahlbar.
Felix und seine Mutter leben in einem VW-Bus, ohne Bad, auf engstem Raum zusammen. Erstmal nur für kurze Zeit, also quasi ein Urlaub in der Stadt, so erklärt es Astrid am Anfang ihrem Sohn. Hört sich prima an, aber aus den Wochen werden Monate, und aus dem Sommer wird ein Herbst. Nun ist gar nix mehr prima! Dem 13-Jährigem Felix dämmert langsam, daß sie arm sind und seine Mutter keine neue Arbeit findet, um sie beide aus dieser Situation wieder heraus zu holen.
Er hat tolle Freunde in seiner Schule, die schnell merken, dass hier etwas völlig verkehrt läuft. Auf ihre Fragen bekommen sie von Felix Ausreden und Lügen zu hören. Wer traut sich zu sagen: Wir haben kein Bad und keine Küche, deshalb müffele ich und habe oft Hunger.
Die Abwärtsspirale wird aus der Sicht von Felix erzählt. Als Mutter ist Astrid eine Niete, auch wenn sie wohl ihr Bestes gibt. Ihr Sohn gibt sich die größte Mühe, dass niemand von ihrer Situation erfährt.
Der Autorin ist es gelungen dieses aktuelle Thema mit Witz, Verständnis und ganz viel Empathie zu schreiben, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Okay, bei mir gelang es nicht ganz.