Sehr empfehlenswertes Kinder- und Jugendbuch!

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helena Avatar

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Schon seit vier Monaten wohnt Felix mit seiner Mutter Astrid in einem Minibus in Vancouver. Seine Mutter findet keinen Job, und wenn sie einen findet, verliert sie ihn schnell wieder. Sie haben daher kein Geld für die Mietzahlungen.
Felix geht nach dem Sommer auf eine neue Schule, in der er seinen alten Freund Dylan wieder trifft. Zu den beiden gesellt sich schon bald die schlaue, aber auch recht wenig beliebte Winni aus ihrer Französischklasse. Die drei schreiben Artikel für den französischen Teil der ansonsten englischsprachigen Schülerzeitung. Winni nervt zwar, aber eigentlich ist sie auch ganz nett...ziemlich nett sogar..:)
Felix Lage spitzt sich allerdings immer mehr zu, da er manchmal nichts zu essen hat und auch nicht regelmäßig duschen kann.

Man erfährt alles aus der Perspektive von Felix. Anfangs berichtet er auf dem Polizeirevier seine Geschichte, wie es dazu kam, dass seine Mutter und er in einem Minibus wohnen. Was mit seiner Großmutter geschah, wer eigentlich sein Vater ist, wie sie zu dem Bus gekommen sind und wie sich das Leben im Bus anfühlt (auf Dauer nicht so gut). Aber - Felix hat nun ein wenig Hoffnung auf einen Geldgewinn, da er sich bei einer Junior Fernseh- Quiz Show angemeldet hat....

Die Geschichte hat mir wirklich wunderbar gefallen. Sie ist rund erzählt, spannend, fesselnd und witzig. Abenteuerlich, träumerisch und auch sehr liebenswürdig. Es gibt Unglücks- und auch Glücksmomente, die Begebenheiten sind überwiegend recht realistisch. Ich wurde oft berührt und konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen.
Die drei Freunde Felix, Dylan und Winni sind mir ans Herz gewachsen (wenn sie mich auch etwas an das Harry Potter Trio erinnerten..:))

Es geht um Freundschaft, Familie, Werte, Ehrlichkeit, Geldsorgen, Obdachlosigkeit und den ganz normalen Alltag von fast Dreizehnjährigen. Es geht aber auch um eine psychisch labile Mutter. Das bereitete mir Bauchschmerzen, da dies letztlich nur hingenommen wurde, aber langfristig keine Veränderung/ Verbesserung angenommen werden kann. Diesbezüglich tat mir Felix leid und ich fand seine Situation insgesamt vielleicht etwas zu optimistisch dargestellt. Wenn gleich die Dynamik zwischen ihm und seiner Mutter sehr realistisch gezeichnet wurde.

Das Buch wird ab 10 Jahren empfohlen, ich werde es meinen erst mit 13 geben, da sie dann etwas mehr verstehen und mehr damit anfangen können.
Der Roman bereitete auch mir als Erwachsene ein großes Lesevergnügen..:)