Unfassbar berührend...

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kaha38 Avatar

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Eigentlich habe ich mir schon vor längerer Zeit vorgenommen, wahre Begebenheiten und Biographien über die beiden Weltkriege nicht mehr zu lesen - zu sehr haben mich diese Geschichten immer mitgenommen. Dieses Buch wollte ich dann doch lesen, ich fand das Cover sehr ansprechend und die Geschichte dahinter hat mich sehr interessiert. Ich habe dieses Buch heute Früh beendet und was soll ich sagen? Es hat mich so sehr berührt, dass es auch jetzt noch, Abends, nachwirkt. Reinhold Beckmann erzählt über die Geburt und Kindheit seiner Mutter Aenne, die schon recht früh ihre Eltern verliert. Über ihre drei größeren Brüder, über die neue Mutter, die größer werdende, neue Familie. Berührend die verschiedenen Charaktere der Brüder, Franz der Sensible, der eigentlich gar nichts vom Krieg hält, Alfons, der recht gut bei den Mädels ankommt und Hans, der sich berufliche Chancen durch den Krieg erwartet und Zukunftspläne mit seiner kleinen Familie schmiedete. Die kurzen Briefe und die Schicksalsschläge haben mich sehr berührt. Willi, der Jüngste. Zu ihm fand ich am wenigsten Zugang, doch auch seine letzten Tage waren sehr traurig.
Für mich immer noch unfassbar, wie es damals so weit kommen konnte, warum so viele mitgezogen sind und es zeigt mehr denn je und gerade sehr aktuell, dass man mit Waffenlieferungen keinen Krieg beendet. Und das die großen Herren gerne Krieg spielen, während die kleinen Männer in den Krieg ziehen müssen und zerstörte, verzweifelte Familien hinterlassen.
Ich habe bei dem Buch sehr viele Tränen vergossen, für Aenne, ihre Brüder und viele, viele andere Männer von damals.