Agata und ihr schwieriges Leben auf einer italienischen Insel

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adel69 Avatar

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In einer sehr lyrischen Sprache erzählt die Autorin Paola Cereda von Agata. Ihre Eltern lieben sich nicht - denn sie kamen nicht durch eine Liebesheirat zusammen. Agatas Vater war Schmied und er mochte seine Arbeit lieber als seine Frau.

Bei Agatas Geburt stirbt ihre Mutter, was ihren Vater relativ kalt lässt. Für ihn ist es "Weiberkram", dass man sich um sein Töchterchen kümmert. In Erinnerung an seine Frau bleibt ihm lediglich die Tatsache, dass sie nicht kochen konnte. Doch der Geistliche, der die Beerdigungsrede hält, ist weise genug, das nicht zu erwähnen.

Die Schwester des Schmieds Teresa kümmert sich um Agata - und sie ist es auch, die ihr ihren Namen gibt. Gestillt wird Agata von der Frau des Hirten, die auch genug Milch für das Baby hat. Agata wird in die Familie des Hirten integriert. Dort bleibt sie, bis sie fünf Jahre alt ist - immer wieder besucht von ihrer Tante Teresa. Der Vater kümmert sich nicht um das Kind.
Als Agata fünf Jahre alt ist, wird sie von ihrer Tante Teresa abgeholt. Sie kommt zu ihrem Vater. Der Schmied weiß offensichtlich nicht, wie man ein Kind gut behandelt. Er ist grob zu Agata. Sie soll für ihn kochen. Sie soll das machen, was ihre Mutter nicht konnte. So brät sie für ihren Vater Eier mit Zwiebeln.

Als Agata die Schule besuchen soll, weigert sich ihr Vater erst mal. Doch damit kommt er nicht weit - Gesetz ist Gesetz. Außerdem herrscht gerade Krieg. Wobei der Krieg die Insel, auf der Agata, ihr Vater, Teresa und all die anderen leben, noch nicht erfasst hat.

Doch Agata geht nicht gerne in die Schule. Während des letzten Pflichtschuljahrs beginnt sie zu arbeiten....

Mir gefällt die Sprache in dem Roman, außerdem fühle ich mich hineinversetzt in das Leben in Italien um den Zweiten Weltkrieg herum. Sprache, Handlung und Situation erschaffen ein offensichtlich sehr lesenswertes Buch.