Agata und ihre Salsa

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sissidack Avatar

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Eine namenlose Insel, gehörend zu Italien. Mehr ist über den Ort der Handlung rund um Agata nicht bekannt.

Agata hat keine leichte Kindheit gehabt. Ihre Mutter ist bei Ihrer Geburt verstorben, der Vater sieht in der kleinen Agata lediglich eine billige Arbeitskraft, die den Haushalt zu übernehmen hat. Tägliches Mittagessen kochen, keine Spiele, keine Liebe, kein Zuwendung.

Es geht sogar so weit, dass Agata sich nicht einmal sicher ist, ob sie jemals eine Mutter hatte. Niemand redet über Agatas Mutter, die bei deren Geburt gestorben ist.

Ein trauriges Leben also, bis der Direktor des auf der Insel befindlichen Gefängnisses zur Erheiterung der Insassen einen Zirkus auf die Insel bestellt. Agata darf, dank der von ihr zubereiteten und offensichtlich sehr köstlichen Salsa, die Aufführung miterleben.

Und wie sollte es anders sein, einer der Zirkusleute, eine Zigeuner namens Dumitru, verdreht Agata den Kopf. Die leben, nach kurzer Trennung, denn Dumitru muss mit dem Zirkus weiterziehen, zusammen in „wilder Ehe“ auf der Insel.

In der Zwischenzeit hat der Tourismus auf der Insel Einzug gehalten. Die versprochenen Besserungen treten jedoch nicht ein, die Inselbewohner sind stinksauer auf den Mann, der ihnen den Himmel auf Erden versprochen hat und nun die Arbeits- und teilweise sogar die Obdachlosigkeit gebracht hat.

Aber alles wird gut, nun ja, sagen wir: besser: Agata bekommt eine Tochter. Ein seltsames Kind, zugegeben, sodass sie die Inselbewohner zunächst für eine Verfluchte halten, später dann für eine Gesegnete.

Menschen suchen sich halt aus, was ihnen gerade in den Sinn passt…

Die Erzählung endet für meinen Geschmack etwas zu eigenartig. Agatas Tochter stirbt, Dumitru ist im Gefängnis und die Inselbewohner kaufen sich mit dem Geld, was Agata mit ihrer Salsa verdient und freundlicherweise den Inselbewohnern zur Verfügung gestellt hat, die Insel zurück. Tourismus ade, komm nie wieder!

So die ganz kurze Abhandlung des Buches. Näheres kann nur die eigene Lektüre bringen.
Der Schreibstil war anfangs durchaus gewöhnungsbedürftig. Mir fehlten die einfachsten Satzzeichen wie z.B. Anführungsstriche etc. Künstlerische Freiheit hin oder her, sie hätten das Lesen erleichtert.

Durchaus kein schlechtes Buch, wenn auch durchweg in gedrückter Atmosphäre handelnd.