Von wunderbarer Salsa

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zarahia Avatar

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Agata ist kein so sehr vom Glück gesegnetes Mädchen. Ihre Mutter stirbt bei ihrer Geburt und ihr Vater, der Schmied auf der Insel, die keinen Namen hat, ist ein sehr verschlossener Mann, dem nur wichtig ist, dass seine Tochter ihm jeden Tag pünktlich um 11 ein Zwiebelomelette, Brot und ein Glas Rotwein bringt. Zunächst will er Agata nicht einmal zur Schule gehen lassen, doch in dieser Hinsicht muss er sich dem Gesetz beugen. Später darf Agata sogar nebenher in der Locanda am Hafen arbeiten. Sie bringt den Gästen (hauptsächlich Matrosen und Hafenarbeiter) Speisen und Getränke und bekommt nur von einem einzigen jemals Trinkgeld: Vom Weißen, dem Gefängnisdirektor.
Auf der namenlosen Insel gibt es nämlich ein großes Gefängnis, den Monte, von dem alle anderen abhängig sind, weil sie es in irgendeiner Weise beliefern. Der Weiße ist ein Mensch mit für diese Zeit sehr ungewöhnlichen Ansichten: Er lässt seine Häftlinge das Gefängnis sahara-gelb streichen und sie dürfen arbeiten. Wer sich daneben benimmt, wird vom arbeiten ausgeschlossen, doch das wollen die meisten Häftlinge nicht.
Die Besitzerin der Locanda ist schwanger und eines Abends muss sie gehen, um zu entbinden. Agata bleibt allein zurück mit nur einem einzigen Gast: dem Weißen. Weil er immer so nett zu ihr war, will sie ihn nicht enttäuschen und kocht für ihn. Weil sie vorher noch nie etwas anderes als Zwiebelomelette gemacht hat, improvisiert sie und es entsteht eine wunderbare Salsa. Der Weiße ist begeistert und bittet Agata, die Salsa für das Jubiläum des Monte zu kochen, zu dem er außerdem den berühmten Zirkus Vallone einlädt, eine Vorstellung zu geben. So lernt Agata den Zigeuner Dumitru kennen, der ihre kräftigen Zehen bewundert.
Als der Zirkus längst abgereist ist, kommt Dumitru zurück und hilft Agata, ihre Salsa zu verkaufen, die schon bald weltberühmt ist, weil sie einfach jeden verzaubert. Agata kauft die Locanda und wohnt dort mit Dumitru zusammen, was die frommen Frauen im Dorf sehr erzürnt. Außerdem ist Agata schwanger, doch es ist nicht Dumitrus Kind.
Angelo Greco, der schon beim Jubiläum des Monte auf der Insel war, kehrt mit großen Plänen zurück, die Insel in ein Tourismus-Paradies zu verwandeln, und mit vielen Versprechungen zieht er die Bewohner auf seine Seite. Doch leider hält er nichts von dem, was er versprochen hat, und so ist die einzige außer ihm, die in Wohlstand lebt, Agata, die das Geheimnis ihrer wunderbaren Salsa nie verraten hat. Und eines Tages wird es den Insulanern zu viel und sie rebellieren gegen Greco...
Das Buch ist auf eine schwer fassbare Weise faszinierend. Es ist in leicht kindlichem Stil geschrieben und daher nicht besonders flüssig zu lesen, aber es erzählt eine wunderbare Geschichte.
Was mich allerdings sehr enttäuscht hat, war das beiliegende Rezept für Salsa Agata. Denn das hat so gar nichts mit der im Buch beschriebenen Salsa zu tun und schmeckt außerdem ein bisschen langweilig.
Aber auf jeden Fall ist das Buch sehr lesenswert und weckt Sehnsucht nach Italien.