Nah an der Realität

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singstar72 Avatar

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Es war mir schon relativ klar, dass dieses Buch vermutlich nicht an "Mrs. Agatha Christie" von Marie Benedict heranreichen würde. Aber darum ging es mir auch nicht. Jede Herangehensweise hat ihre ganz eigene Berechtigung. Diese hier ist eben mehr faktisch-erzählend, mit einer - bisher für mich - eher einfachen, gefühlvollen Sprache.

Ich kenne auch die Autobiographie von Agatha Christie, und kann sagen, die Recherche stimmt. Bis jetzt ist nichts erfunden worden, nur nacherzählt. Der Aufbau ist allerdings interessant. Das Buch beginnt mit dem Ausmisten und dem Verkauf von Ashfield; das ist schon tragisch, wenn man weiß, dass genau an dieser Episode Agathas erste Ehe scheitern wird.

Der Schreibstil ist unerwartet gefühlvoll; vermutlich wird die Autorin hier ihren eigenen Ansatz verfolgen, Agathas Charakter zu erklären. Es stimmt, schon als Kind war Agatha voller Fantasie, hat im Garten Märchen nachgespielt, und hatte imaginäre Freunde. Und auch an ihren Eltern hat sie gehangen.

Ich hatte allerdings nicht mehr auf dem Schirm, dass sie eigentlich Pianistin werden wollte...! Wiederum richtig ist, dass sie Schriftstellerin eher "aus Versehen" wurde. Erstens, weil sie mit ihrer Schwester eine Wette abgeschlossen hatte, und zweitens, weil sie zu dem Zeitpunkt Geld brauchte!

Doch zurück zur eigentlichen Leseprobe. Wie gesagt, bewegt sich das bisher Erzählte nah an den nachprüfbaren Fakten. Auch Agathas Witz und Eigensinn kommen schon gut zum Ausdruck; besonders in Bezug auf Lehrer...

Doch, das Buch interessiert mich.