Die Queen of Cozy-Crime

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
hossefrau Avatar

Von

Als ich von Susanne Lieders Romanbiographie über Agatha Christie erfahren habe, war ich direkt begeistert! In meiner Jugend habe ich alle ihre Werke mit Hercules Poirot und Miss Marple gelesen. Nun wollte ich gerne mehr über die Autorin selbst erfahren. Susanne Lieder schafft es mit ihrem erzählerischen Schreibstil dem Leser Agatha Christie und ihre Gefühlswelt näher zu bringen. Sie erzählt nicht das komplette Leben Christies, sondern konzentriert sich auf die Jahre von 1908 bis 1928 und beginnt mit dem Jahr 1926. Dieser Anfang zeigt dem Leser eine Agatha in Trauer, da ihre geliebte Mutter gestorben ist. Da im weiteren Verlauf rückblickend die innige Beziehung von Mutter und Tochter dargestellt wird, fühlt man sofort mit Agatha mit und dass dieses Ereignis ihr Leben auf den Kopf stellt.
Die junge, temperamentvolle Agatha sucht ihren Platz im Leben und muss feststellen, dass die Realität mit ihren "romantischen Jungmädchenträumen" nicht in Einklang zu bringen ist. Sie verfolgt dennoch ihr Ziel, eine glückliche Liebesheirat anzustreben. Es mangelt ihr nicht an Bewerbern, aber der Richtige ist lange nicht dabei. Nach einigem Hin und Her heiratet sie schließlich Archibald Christie und bekommt mit ihm eine Tochter. Der Weg zur erfolgreichen Autorin ist ebenfalls nicht ganz leicht. Die junge Agatha erhält eine musikalische Ausbildung und möchte eigentlich Pianistin und Sängerin werden. Doch auch bei diesem Wunsch holt die Realität sie ein.
Der Leser erfährt also sehr viel aus dem Leben der jungen Agatha bis hin zu dem Zeitpunkt als sie beschließt, Schriftstellerin zu werden und ihr ihre ersten Geschichten um Hercules Poirot einfallen und diese sogar von einem Verlag veröffentlicht werden. Am Ende des Romans reist Agatha Christie mit den berühmten Orient-Express, welcher, wie ihre Fans wissen, auch Handlungsort eines Hercules Poirot -Falles ist.
Das Werk von Susanne Lieder ist insgesamt flüssig zu lesen, zum Schluss hin hätte vielleicht die eine oder andere Ausschmückung gekürzt werden können. Das Nachwort der Autorin macht Hoffnung auf einen zweiten Teil.
Nun möchte ich gerne noch die Autobiografie von der Queen of Cozy-Crime lesen.