Unterhaltsam

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Agatha Christie - eine Frau ihrer Zeit am Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts und doch mit sehr eigenen Vorstellungen vom und Wünschen an das Leben. Susanne Lieder beschreibt ihre Protagonistin als junge Frau mit romantischer Vorstellung von der Liebe, der Ehe, der Familie. Auf der anderen Seite besteht bei Agatha der starke Wunsch, aus ihren Talenten etwas zu machen: Zunächst möchte sie ihr Klavierspiel perfektionieren, ist in Auftrittssituationen aber derart unsicher, dass sie stets versagt. "Vielleicht sollte sie es endlich einsehen: Sie mochte die Vorstellung, Pianistin zu sein, aber sie spielte nur leidlich" (S. 21), so gesteht Agatha es sich ein. Auch ihre schriftstellerischen Versuche sind von Agathas Unsicherheit geprägt. Hier wirkt ihre Mutter sehr positiv und Mut machend auf die Tochter ein.

Wir können die angehende Krimiautorin dabei begleiten, wie sie ihre Charaktere Hercule Poirot und später Jane Marple entwickelt, wie sich erste Erfolge mit ihren Büchern einstellen. Amüsant liest es sich, wie Hercule Poirot ein gewisses Eigenleben entwickelt und Agatha mit ihrem Ermittler "lebt", sie ihn zur Ordnung ruft, um sich den Faden nicht aus der Hand nehmen zu lassen. Susanne Lieder hat eine gelungene Romanbiografie verfasst, die sich angenehm, leicht und teilweise sehr humorvoll liest.