Aimées geheimer Wunsch - leider etwas zu sehr verborgen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
borstelmaus Avatar

Von

Der Roman beginnt gleich richtig spannend, wir begleiten Aimée dabei, wie sie für ihre arrangierte Hochzeit einen Kragen an das Hochzeitskleid ihrer Mutter näht. Dieser Kragen wird außerdem aufwendig mit Perlen bestickt. Nebenbei offenbart sich, wie sehr Aimée unter ihrem willensstarken Vater, dem aufgezwungenen Hausarrest aufgrund ihrer vorgeschobenen schwachen Gesundheit und dem Verbot des Bücherlesens zu leiden hat.

Gerade letzterem widersetzt sie sich ihrem Vater heimlich und liest sich durch dessen gesamte Bibliothek. Seiner Meinung nach ist Bildung nichts für Frauen. Beim Stöbern fällt ihr ein Büchlein in die Hände, welches ungeahnte Sehnsüchte in ihr weckt und ebenfalls Erinnerungen an die früh verstorbene Mutter wachruft. Warum starb ihre Mutter? Ging alles mit rechten Dingen zu? Leider werden diese Fragen nicht tiefer gehend beleuchtet, so dass einiges der Fantasie des Lesers überlassen ist.

Auf der anderen Seite lernen wir Maggie kennen, die mit ihrem Mann Tim und der kleinen Tochter Pearl ein glückliches Familienleben hat. Allerdings ist ihre Freude durch den Einzug von Tims Tochter Stella aus einer früheren Beziehung getrübt, da sich diese mitten in der Pubertät befindet und dementsprechend launisch verhält. Außerdem ist Maggie in ihrer Arbeit als Gutachterin und Auktionatorin bereits stark ausgelastet, als ihr schließlich noch eine Beförderung angeboten wird. In dieser Zeit fällt ihr Aimées bestickter Kragen in die Hände und sie fängt an, dessen Geschichte aufzuarbeiten.

Leider sind die einzelnen Nebenstränge um die Reise des Kragens für meinen Geschmack zu knapp gehalten, da hätte ich mir mehr erhofft. Besonders was den Wechsel des Kragens von einer zur anderen Besitzerin betrifft, gibt es nicht allzu viele Details. Auch das Leben der jeweiligen Protagonistinnen wird nur ganz kurz umrissen, was ich wirklich sehr schade finde. Relativ schnell wird allerdings klar, dass der Kragen meistens nichts Gutes ins Leben der Besitzerin bringt.

Am ehesten wird die Geschichte um Maggie und ihre Familie erzählt, die sich einigen Herausforderungen ausgesetzt sehen. Dafür ist dann allerdings der Titel des Buches etwas unglücklich gewählt, weil Aimées geheimer Wunsch auch weitgehend geheim bleibt. Gegen Ende erfährt der Leser noch etwas über ihr späteres Leben, das war mir aber eindeutig zu wenig.