Gut durchdachter Thriller

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annamagareta Avatar

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„Aisha“ ist der vierte Band des dänischen Journalisten Jesper Stein in dem Kommissar Axel Steen erfolgreich ermittelt. Auch ohne Wissen aus den ersten drei Büchern der Reihe, ließ sich das Buch sich problemlos lesen.

Nach Axel Steens Zusammenbruch beginnt endlich wieder ein wenig Normalität in sein Leben einzukehren, aber noch ist er labil. Als ein Ex-Mitarbeiter des dänischen Geheimdienstes PET, auf brutalste Weise ermordet, aufgefunden wird und es wenig später einen weiteren Toten gibt, beginnt er in der Vergangenheit - in einer Operation des Geheimdienstes - zu ermitteln. Dabei trifft er auf eine Mauer des Schweigens…. Khalid Taleb - ein neuer Kollege – soll ihn bei seinen Arbeiten unterstützen, aber kann er ihm trauen ?

Die Geschichte wird im Wechsel in zwei Erzählsträngen dargestellt. In dem einen geht es um die Ermittlungen in der Gegenwart (2011) und in dem anderen um die Ereignisse vier Jahre zuvor.
Durch Axel Steens Ermittlungsarbeiten kommt nach und nach ans Licht wie die damaligen Ereignisse mit den heutigen zusammenhängen.
Dabei geht Steen sehr zielgerichtet und gradlinig vor. Er ermittelt konsequent und unvoreingenommen und gerät dabei an den Rand seiner Kräfte. Gleichzeitig wird er aber auch als liebevoller Vater seiner Tochter Emma dargestellt. Diese hat – nachdem er in seinem letzten Fall schwer verletzt wurde – immer wieder Angst um ihren Vater. Steen wirkt authentisch, auch wenn ich seine Entscheidungen – vor allem im privaten Bereich – nicht immer nachvollziehen konnte.
Auch die übrigen Charaktere werden detailliert und glaubwürdig beschrieben.

Der Schreibstil von Jesper Stein ist flüssig und angenehm zu lesen. Dabei wird man beim Lesen immer wieder überrascht und stößt auf Ungereimtheiten, die erst einmal geklärt werden müssen.
Neben dem Fall stellt sich die allgemeine Frage, welche Mittel erlaubt sind, um Recht durchzusetzen und wie weit man gehen darf. Des Weiteren ist auch Rassismus – in der Figur des durchaus sympathischen und intelligenten Khalid, der keine Chance auf eine Karriere hat – ein Thema.

Der Thriller spielt in Dänemark und enthält aktuelle Bezüge zur Gesellschaft und Politik. Die Beschreibung von den Stadtteilen von Kopenhagen hat mir gut gefallen, da sie entsprechendes Lokalkolorit vermitteln konnten.

Mich hat dieser Thriller gut unterhalten, da interessante Themen und gut durchdachte Ermittlungsarbeiten ein rundes Gesamtpaket ergeben.