Was wäre, wenn…

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gudrun_4 Avatar

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Ich bin neugierig geworden, weil ein deutscher männlicher Autor über eine japanische Frau schreibt. Was ich unlängst von japanischen Autoren gelesen habe, war immer etwas ganz besonderes und hat mir sehr gut gefallen.
Ich bin nicht enttäuscht worden, im Gegenteil! Dieses Buch ist ruhig und stimmt nachdenklich, steckt dabei voller wunderbarer Gedanken und vermittelt eine Ahnung von der mir fremden Kultur. Unterstrichen wird dies von dem dezenten, aber exotisch wirkenden Cover.
Akiko hat sich mit 29 Jahren ihr Leben eingerichtet, sie ist bescheiden und hat keine abgehobenen Ansprüche an ihr Leben. Zwei Dinge bringen sie dazu, alles in Frage zu stellen: Einmal der Fakt, dass ihre Freundin, wie es in Japan möglich ist, “sich selbst geheiratet” und dadurch eine Menge Selbstbewusstsein gewonnen hat und zum anderen ihr ehemaliger Schulkamerad Kento mit seinen Fragen “Kennst du dich? Magst du dich?”.
Akiko lässt ihr Leben Revue passieren, stellt sich auch die Frage “Was wäre, wenn…” und malt sich verschiedene Szenarien aus. Bei allem fühlt sie sich von dem hochsensiblen und zurückgezogen lebenden Kento inspiriert. Indem sie über dessen Leben und über seine Motive nachdenkt, kommt sie auch den Antworten auf ihre eigenen Fragen näher.
Mir haben die Perspektivwechsel in der durchweg gut zu lesenden Geschichte gefallen: Rückblenden in Akikos eigenes Leben, Einblicke in “K.s Welt” und die von Akiko in der Ich-Form erzählte Gegenwart.

Ein wunderbares Buch für Menschen, die sich auf eine phantasievolle und ruhige Geschichte einlassen wollen!