Generationenvertrag

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kaiserin2201 Avatar

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Ein wunderschönes Buch, das mich von der ersten Seite an begeistert hat. Alberto nimmt sehr liebevoll seinen Enkel Tino in Obhut als dessen Vater bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt ins Krankenhaus kommt. Zufällig erfährt Tino bei einem Gespräch mit seinem Großvater, dass dieser seinen Geburtstag nie feiert, weil er das Datum seiner Geburt nicht weiß. Der Leser erfährt in Rückblenden, dass Alberto im spanischen Bürgerkrieg als Kind eines Widerstandskämpfers seine Familie und sein Gedächtnis verlor. Gestrandet in einem katholischen Kinderheim verbringt er dort seine Kinder- und Jugendzeit, bis er durch eigene Arbeit selbst weiter für sein Leben sorgen muss. Aus den Kindern und Opfern dieses Krieges will die Kirche angepasste gottesfürchtige Bürger erziehen, die sich gegen die unveränderte Macht eben dieser Kirche unter der Herrschaft Francos, nicht wehren werden. Dank seiner Frau Maria Luisa, wird Alberto trotz seiner schlechten Startbedingungen ein schönes Leben führen, und eine eigene Familie gründen. Tino ist sehr bestürzt, dass sein geliebter Apu kein Geburtstagfest feiert, und bietet ihm seinen eigenen Geburtstag an. Schließlich sprießt die Idee an die Orte der Kindheit Albertos zu reisen um vielleicht Informationen zu finden, die Alberto mehr über seine Herkunft und seinen Geburtstag veraten werden. So machen sich Großvater und Enkel auf die gemeinsame Reise. Albertos Intension ist es auch Tino von seiner Angst abzulenken, der verletzte Vater könnte sterben. Es gelingt ihm gut; der Leser erfährt viel über das Spanien der Dreissigerjahre, den Bürgerkrieg und die anschließende Franco-Diktatur. Höchst einfühlsam und zugleich spannend erzählt Diana Rosie diese wunderbare Geschichte einer Familie und ihres Landes Spanien, in der gelungenen Übersetzung von Gabriele Schönberger. Dieses Buch als Filmvorlage mit den richtigen Schauspielern, könnte ein großer Erfolg werden.