Interessanter Stil!

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sonexuy Avatar

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Als erstes hervorheben möchte ich den Stil, in dem die Autorin Gegenwart und Vergangenheit klar voneinander abgrenzt. Die Gegenwart ist als fortlaufende Geschichte in Erzählform geschrieben. Über die Vergangenheit erfährt man etwas aus den Berichten verschiedener Ich - Erzähler.
Im Buch wird zwar viel zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her gesprungen, zu viel oder unübersichtlich ist es mir aber nie geworden, im Gegenteil, ich habe mich stets aufs neue auf den Wechsel der Perspektive gefreut.
Die Geschichte an sich fand ich recht interessant. Großvater Alberto kennt seinen Geburtstag nicht, weil er aufgrund eines einschneidenden Erlebnisses in seine Kindheit einen Gedächtnisverlust erlitt. Er ist ein bescheidener alter Mann, den man sehr gut versteht, mit dem man mitfühlt, und dessen Leben einfach nachvollziehbar ist. Mit seinem Enkelsohn macht er eine Reise zum Waisenhaus seiner Kindheit, und von dort ergibt sich Station um Station auf der Suche nach Erinnerungen.
Alle Personen sind lebendig beschrieben, das Leben Albertos finde ich sehr gut in den wirklichen geschichtlichen Kontext Spaniens eingebaut.
Manchmal, vor allem am Ende wird mir zu viel gelächelt, es wird ein wenig schmalzig und die Schicksalsschläge nehmen überhand. Diese Passagen konnte ich der Autorin aber gut und gerne verzeihen, weil ich insgesamt ein schönes, stimmiges und auch irgendwie spannendes Buch lesen durfte.