Prag (im 16. Jahrhundert) ist eine Reise wert. Oder doch nicht...

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bovary Avatar

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Das Buchcover zeigt schon sehr schön, dass die Geschichte in Prag spielt. Nur frage ich mich, ob die Kleidung der Frau auf dem Cover wirklich ins 16. Jahrhundert passt.

Der Ich-Erzähler Christian Stern, 25-jährig, ist der uneheliche Sohn des Regensburger Fürstbischofs (!) und einer Dienstmagd. Der Vater gibt in zum Ehepaar Stern, welches den Jungen eher misshandelt. Darum ist Christian auch froh, als er an die Uni in Würzburg kommt. Er ist sehr intelligent, aber als Leser hat man auch den Eindruck, dass er auch (ein wenig) eingebildet ist. Trotzdem, oder auch deswegen ist er ein interessanter Erzähler.

Kaum hat er Unterkunft in einer Herberge in Prag mit verlaustem Bett gefunden, stolpert er, ziemlich betrunken, über die Leiche einer jungen Frau. Sie war die Tochter des Hofarztes Ulrich Kroll. Er meldet es einem Stadtwächter. Später wird er von Soldaten zur Burg gebracht. Dort wird er von Felix Wenzel (könnte noch eine gefährliche Figur werden), dem Hofmeister, verhört im Beisein von Dr. Kroll. Danach wird Stern in eine dunkle, stinkige Zelle geworfen und hat einen "Traum" über Rudolf II.

Wer aber der seltsame "Kleriker" ist, zu welchem er am Ende der LP gebracht wird, dass erfährt man leider nicht mehr...

… was natürlich den Anreiz gibt, weiterlesen zu wollen, um zu erfahren, was Christian Stern noch weiteres widerfährt und ob das Medaillon, welches die tote junge Frau trug zu irgendeiner "Geheimgesellschaft" oder ähnlichem gehört.

Ich würde die Geschichte also gerne weiter lesen.