Ein sehr unterhaltsames Buch...

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mike nelson Avatar

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John Banville alias Benjamin Black nutzt eine Sprache, welche der Zeit entspricht, in der die Geschichte handelt - um das Jahr 1600. Besonders gut nacherlebbar fand ich die Atmosphäre dieser dunklen Zeit und insbesondere der Stadt Prag. Als Leser wird man mitgenommen in eine Szenerie, in welcher Ränke geschmiedet werden und überall Gefahren durch Menschen mit Machtinteressen lauern; man weiß nie, wem man trauen darf. Ein Zwerg erinnert an 'GoT'. Dieses Atmosphärische ist für mich die eigentliche Stärke des Romans, weniger die eigentliche Handlung. Es gibt einige Verwirrungen und Wendungen, ohne dass das Buch aber zu einem Pageturner wird; die Absicht des Autors war wohl, einfach nur schön zu erzählen - und das ist ihm auch gelungen. Dem geneigten Leser sei aber versichert: Ja, es gibt Morde - damit beginnt der Roman - und es wird weitere Morde geben! Lieblingssatz: "Ich glaube, in jedem Mann hängt ein stilisiertes Porträt der idealen Frau, ein Modell, an dem sich jede Sterbliche aus Fleisch und Blut messen muss, die er in den Armen hält."