Alex & Ich: Anfang gut, danach schwach

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henrike von buchstabensalat.net Avatar

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Nach dem Klappentext und der Leseprobe war ich schnell davon überzeugt, dass Alex & Ich nicht der schnulzige Kitsch ist, der sich sonst allzu häufig hinter solchen Titeln verbirgt: Mir fällt jetzt natürlich kein treffendes Beispiel ein, aber hinter solchen Titeln mit Namen und klassischerweise auch noch etwas wie "Liebe" bzw "Love", "Für immer" oder ähnlichem steckt dann eben zu oft eine ach so romantische Geschichte. Okay, genug der einleitenden Worte. Anfangs entspricht dieses Buch tatsächlich ein bisschen dem Klischee, nur ist hier kein Kitsch vorhanden. Ich meine, dass ein Mädchen mit Vaterkomplex bei illegalen Boxkämpfen hohe Wetteinsätze abgibt und dabei ein echt glückliches Händchen hat, ist nicht so ganz der Standard. Dass es dabei aber natürlich auf den einen Sieger setzt, der sie dann noch vor den zwielichtigen Herrschaften der Boxkampf-Organisation rettet und zufälligerweise ein paar Tage später jemand die Schwester dieses Siegers am College anschleppt, um die neue beste Freundin des Mädchens zu werden, das sonst niemanden an sich heranlässt - das sind dann doch zu viele Zufälle für meinen Geschmack. Außerdem ist alles viel zu vorhersehbar. Quasi ab dem dritten Kapitel ist der restliche Verlauf der Geschichte vorprogrammiert. Und das ist in diesem Fall noch einmal extra übel, da sich auf 200 Seiten die gesamte Geschichte des neuen glücklichen Paares abspielt. Und mit gesamt, meine ich vom ersten Treffen bis zu "Ich stelle dich meinen Eltern vor, sie lieben dich und ich rette dich nebenbei vor deiner grausigen Vergangenheit. Ach ja. Und wir gründen dann morgen eine Familie, okay?" Das geht viel zu schnell, gerade bei diesen nicht unbedingt einfachen Charakteren. Diese Geschichte hätte echt Potential gehabt. Ich weiß nicht, ob die Autorin nach 200 Seiten - übrigens, das ist eine zu runde Zahl, um Zufall zu sein - keine Lust mehr hatte oder entsprechend viel heraus gestrichen wurde, um die typische eBook-Länge zu erreichen. Fakt ist: Ich mag den eigentlichen Stil, die grundlegenden Charaktere und auch die Thematik der Boxkämpfe und der illegalen Wetten gefällt mir recht gut. Aber die Art und Weise, wie das ganze Beziehungsleben von Alexandr und Elena in so wenige Seiten gepresst wurden, behagt mir gar nicht. Ich habe mich irgendwann nur noch gelangweilt.
Außerdem: Die Handlung erinnerte mich ein bisschen an Jamie McGuires Beautiful Disaster und die Folgebände. Ein weiterer Zufall?

Fazit:
Anfangs noch ziemlich überzeugend, aber dann nimmt die Spannung ab, die Abstände zwischen den beschriebenen Kapiteln werden zu g